Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Mars strahlt hell am Nachthimmel
Roter Planet jetzt besonders nah
So strahlend hell wie zur Zeit war unser roter Nachbarplanet schon lange nicht mehr. Er ist nach dem Mond und der Venus inzwischen das hellste Gestirn am Nachthimmel und erreicht Mitte Oktober seinen größten Glanz.
Nachtschwärmern ist der rötlich leuchtende "Stern" sicher schon aufgefallen, der in den Nächten seine Bahn hoch über den Südhimmel zieht. Dabei handelt es sich um unseren Nachbarplaneten Mars, der in den kommenden Wochen seine Oppositionsstellung gegenüber der Sonne erreicht. Von der Erde aus gesehen steht er dann ähnlich wie auch ein Vollmond der Sonne genau gegenüber und ist daher die ganze Nacht über zu sehen. Mit einer Entfernung von rund 62 Millionen Kilometer ist er dann auch der Erde am nächsten und besonders gut zu beobachten.
Der Mars kommt der Erde zwar alle 26 Monate nahe, doch so nahe wie jetzt kommt er uns erst wieder in 15 Jahren. Noch näher kam er der Erde mit 56 Millionen Kilometer im Jahr 2003. Im Extremfall kann sein Oppositionsabstand zur Erde aber auch rund 100 Millionen Kilometer betragen. Grund dafür ist seine elliptische Umlaufbahn um die Sonne. Dadurch kann seine Entfernung zur Erde in Oppositionsstellung um bis zu 45 Millionen Kilometer schwanken, genug, um in Erdferne deutlich kleiner und lichtschwächer zu erscheinen, als bei einer nahen Passage.
Die derzeit geringe Entfernung macht den roten Planeten für Sternfreunde zu einem besonders attraktiven Himmelsobjekt. Schon mit bloßem Auge fällt der rötliche Glanz des Planeten auf, der allerdings noch deutlicher im Feldstecher hervortritt. Im Fernrohr verwandelt sich das leuchtende Gestirn in ein kleines Scheibchen, auf dem sich mit etwas größeren Geräten sogar Strukturen ausmachen lassen. Aber erst der Blick durch ein leistungsstarkes Teleskop macht auch Oberflächendetails wie etwa die polaren Eiskappen, Ebenen oder Gebirgszüge sichtbar.
Anders als im Sommer vor zwei Jahren, als der Mars der Erde sogar noch etwas näher kam als jetzt, sind die Beobachtungsbedingungen in diesem Herbst erheblich günstiger als damals. Grund ist die vergleichsweise nördliche Bahn, die der Planet diesmal über den Nachthimmel zieht. Dadurch steigt er rund 45 Grad über den Südhorizont und ist - anders als 2018 - hoch über horizontnahen Dunst- oder Staubschichten unterwegs. Wer den Planeten beobachten will muss in klaren Nächten nur nach Süden blicken. Mars ist so hell, dass er sofort ins Auge springt.
(Ein Bericht von Jürgen Vollmer aus der WetterOnline-Redaktion)