Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Starlink-Satelliten in Formation
Perlenschnüre am Nachthimmel
Derzeit tauchen am Nachthimmel immer wieder wie an einer Perlenschnur aufgereihte Lichter auf. Was man sieht, sind die Starlink-Satelliten des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, das alle zwei Wochen einen Schwarm neuer Satelliten ins All schießt.
Dabei befördert die Trägerrakete Falcon 9 jeweils 60 neue, kleine Satelliten in eine Erdumlaufbahn und setzt sie dort aus. Jedes mal, wenn ein neuer solcher Schwarm in den Erdorbit gebracht wird, sieht man sie an den Folgetagen in enger Formation als eine Art Lichterkette über den Sternenhimmel ziehen. Mit der Zeit entfernen sich die Satelliten allerdings voneinander und verteilen sich auf ein immer größeres Himmelsareal. Daher löst sich der Verband nach und nach auf und die Satelliten sind nicht mehr so auffällig wie kurz nachdem Start.
Die Satelliten umkreisen die Erde in rund 550 Kilometer Höhe und sollen auch entlegene Regionen der Erde aus dem Weltall mit Internet versorgen. Allein bis Ende des Jahres 2020 werden es 1500 Satelliten sein, langfristig sollen es mehr als 10.000 werden. Vor allem Astronomen kritisieren das Projekt. Da die Satelliten das Sonnenlicht stark reflektieren, befürchten sie, dass die ungestörte Sicht auf den Sternenhimmel immer stärker beeinträchtigt wird.
Die Zeiten, zu denen die Formationen frisch gestarteter Satelliten ihre Bahnen über den Himmel ziehen ändern sich natürlich von Tag zu Tag. Die groben Flugrichtungen weisen allerdings immer aus westlichen in östliche Richtungen. Die genauen Flugbahnen und Uhrzeiten der Überflüge variieren aber je nach Beobachtungsort auf der Erde. Ortsgenaue und tagesaktuelle Informationen dazu können im Internet auf findstarlink.com gefunden werden.
(Ein Bericht von Jürgen Vollmer aus der WetterOnline-Redaktion)