Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Die Perseiden vor dem Höhepunkt
Sternschnuppen regnen vom Himmel
Wie immer Mitte August erreicht der Sternschnuppenschwarm der Perseiden sein Maximum. Zahllose Meteore huschen dann über den Nachthimmel. Allerdings gibt es dieses Jahr einen Störenfried.
Ursache dieses Naturschauspiels ist die Staubfahne des Kometen "Swift-Tuttle", dessen Bahnebene die Erde auf ihrer Reise um die Sonne jedes Jahr im August kreuzt. Genauer gesagt: Sie rast wie ein riesiger kosmischer Staubfänger mit 60 Kilometer pro Sekunde durch diese Staubfahne hindurch. Dabei schießen die nur millimetergroßen Teilchen in die Atmosphäre ein, werden durch die Reibung an den Luftmolekülen gebremst und bis zur Weißglut aufgeheizt. Die Folge: Sie verdampfen in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe in Bruchteilen von Sekunden.
Weil sich die Erde auf ihrer Bahn durchs All gerade auf das Sternbild Perseus zu bewegt, scheinen die Schnuppen - ähnlich wie Schneeflocken vor einem fahrenden Auto - aus diesem Sternbild in alle Himmelsrichtungen auszustrahlen. Daher der Name Perseiden. Aber auch andere Sternschnuppenschwärme werden nach den jeweils in "Fahrtrichtung" der Erde gelegenen Sternbildern benannt.
Die nächtlichen Beobachtungsbedingungen sind jedoch weniger ideal als in den Jahren zuvor. Dieses Jahr stören Wolken und der fast volle Mond beim Sternschnuppen-Beobachten. Unser Erdtrabant geht erst zwischen 2 und 4 Uhr unter und hellt zuvor den Himmel stark auf. In der Nacht zum Montag sind die Chancen auf einen freien Blick aufs Firmament von Schleswig-Holstein bis zum Saarland und nach Rheinland-Pfalz am größten. Der Süden kommt schlecht davon, da sich dort Gewitter entladen. Auch sonst ist es öfters bewölkt mit etwas Regen.
Zum Höhepunkt des Sternschnuppenstroms in der Nacht zu Dienstag geht der Mond erst kurz vor vier Uhr unter. Einen sternklaren Himmel gibt es voraussichtlich in einem breiten Streifen vom Südwesten bis in den Nordosten sowie an der Nord- und Ostsee. Allerdings können zeitweise hohe Schleierwolken stören. Von Bayern bis Sachsen bleibt es länger nass, im Nordwesten sind neue Schauer und Gewitter in Sicht.