Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Fakten zum nächsten Vollmond
Das blaue Super-Blutmond-Wunder
Drei "Spektakel" auf einen Streich soll es Ende Januar geben: Eine "Super-Blau-Blutmondfinsternis". Die kosmische "Rarität" ist jedoch ein Fantasieprodukt. Real ist nur eine ganz normale Mondfinsternis, die von Europa aus nicht mal zu sehen ist.
Untersucht man das angebliche Großspektakel, bleibt vom Zauber der astronomischen Rarität nicht viel übrig. So ist etwa der "blaue" Mond keineswegs blau. Vielmehr verbirgt sich hinter diesem Phantom nichts anderes, als der zweite Vollmond innerhalb eines Monats. Er unterscheidet sich in nichts von anderen, ganz normalen Vollmonden. Allein weil ein Monat etwas länger dauert als ein Mondumlauf um die Erde, folgt etwa alle zweieinhalb Jahre einem Vollmond am Monatsanfang ein zweiter an dessen Ende.
Auch der ebenfalls als besonderes Himmelsschauspiel in Aussicht gestellte "Supermond" erweist sich weitgehend als Fantasieprodukt: Weil sich der Mond auf einer elliptischen Bahn um die Erde bewegt, schwankt seine Entfernung zwischen etwa 355.000 auf seinem erdnächsten und rund 400.000 Kilometer auf dem erdfernsten Bahnpunkt. Etwa alle 13 Monate fällt der Vollmond mit einer Position in Erdnähe zusammen und wird daher als "Supermond" bezeichnet. Dem menschlichen Auge bleiben die minimalen Größenunterschiede dabei jedoch weitgehend verborgen.
Bleibt der "Blutmond", der von jeher als Synonym für eine totale Mondfinsternis steht. Und in der Tat offenbart dieses Himmelsschauspiel eine Verbindung zwischen Fantasie und Wirklichkeit: Denn wenn der Mond in den Schatten der Erde tritt, wird er nicht einfach schwarz, sondern erscheint rötlich bis kupferfarben. Ursache sind die Dämmerungsfarben der Erde, die von der Erdatmosphäre gestreut und auf den verdunkelten Mond projiziert werden. Von dort aus gesehen würde die von einem leuchtend roten Strahlenkranz umgebene Erde die Sonne verdecken.
Wer nun aber hofft, wenigstens diesen Teil des Schauspiels, also die totale Mondfinsternis am 31. Januar, beobachten zu können, wird ebenfalls enttäuscht. Denn sie ist von Europa aus leider nicht sichtbar, weil der Mond erst kurz vor Ende des Ereignisses aufgeht. So bleibt von dem von einigen Medien angekündigten, dreifachen Himmelsspektakel für uns so gut wie nichts mehr übrig. Die nächste auch bei uns sichtbare Mondfinsternis findet am 27. Juli statt. Immerhin ist dann Urlaubszeit und auch das Wetter wohl sicher angenehmer als derzeit.