Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos März 2010
Sirius schillert in allen Farben
Der März ist der typische Frühlingsmonat. Am ersten Tag des Monats beginnt der meteorologische und am 20. März der astronomische Frühling. Nach dem langen und strengen Winter können wir im März nach dem Naturkalender mit dem Vorfrühling rechnen, der mit der Blüte von Schneeglöckchen und Krokussen beginnt. Auch am Himmel drängen von Osten her Frühlingssternbilder wie Krebs, Löwe und Wasserschlange ans Firmament, während am westlichen Himmelsgewölbe noch Wintersternbilder wie Orion, Zwillinge und Großer Hund verharren.
Der Sternenhimmel im März - Blick nach Süden
Aufmerksame Beobachter konnten bereits im Februar wieder Venus als Abendstern über dem südwestlichen Horizont erkennen. Im März baut Venus ihre Beobachtungszeit weiter aus, und in einem Teleskop lässt sich eine noch fast volle leuchtend helle Scheibe erkennen. In der letzten Monatsdekade kann auch Merkur mit Hilfe eines Fernglases unterhalb der Venus gesichtet werden.
Mars, der "rote Planet" entfernt sich allmählich wieder von der Erde, was auch an der abnehmenden Helligkeit erkannt werden kann. Dennoch kann man in mittleren Amateurteleskopen auch im März noch das eine oder andere Detail seiner Oberfläche erkennen. Schmuckstück am Himmel ist jedoch Saturn, der in der Nacht des 21./22. März der Sonne gegenübersteht und somit die ganze Nacht gesehen werden kann. Der Ringplanet übertrifft die scheinbare Größe der anderen Planeten deutlich und sein Ringsystem ist im März auch wieder gut zu erkennen.
Die im März sichtbaren Planeten Venus, Mars und Saturn im Fernrohr
Besonders in sehr klaren Nächten, wenn die Wärme des Tages in den Weltraum abgestrahlt wird, klingeln an vielen Sternwarten die Telefone. Grund dafür ist ein hell strahlendes Gestirn in südlicher Richtung, das mal rot, mal grün oder auch blau leuchtet. Erfahrene Sternfreunde wissen gleich, dass der besorgte Anrufer Sirius, den hellsten Fixstern des Himmels meint, der häufig - bedingt durch starke Turbulenzen der Erdatmosphäre (Szintillation, von lateinisch scintillare: "funkeln, flackern") - in allen Regenbogenfarben funkelt.
Sirius, der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund, ist etwa 1,7 mal so groß wie unsere Sonne. Seine große Helligkeit verdankt er seiner Nähe zur Sonne, mit einem Abstand von "nur" 8,7 Lichtjahren zählt er quasi zu unseren nächsten Nachbarn in unserer Galaxie. Nur acht Sterne stehen uns näher als Sirius. Die wahre Farbe von Sirius ist weiß-blau, was auch ein Indiz dafür ist, dass die Oberflächentemperatur mit 10.000 Grad Kelvin größer als die unserer Sonne etwa 6.000 Grad Kelvin heißen Sonne ist.
Sirius, oder präziser Sirius A hat einen Begleiter mit der Bezeichnung Sirius B, der den Hauptstern in etwa 50 Jahren umrundet. Sirius B ist nur schwer zu finden, da er von Sirius A überstrahlt wird und die atmosphärischen Verhältnisse Mitteleuropas, seine Sichtung fast unmöglich machen. Sirius B ist ein so genannter "Weißer Zwerg" - ein Stern mit der Masse unserer Sonne, aber nur mit dem Durchmesser der Erde. Dies hat zur Folge, dass schon ein Fingerhut seiner Materie auf der Erde etwa die Masse von 130 Kilogramm auf die Waage bringen würde.
Das Sternbild Großer Hund mit dem hell funkelnden Sirius
Neben Sirius bietet der Große Hund weitere Leckerbissen für Ferngläser und kleine Teleskope. Der offene Sternhaufen M41 kann in dunklen Nächten schon mit dem bloßen Auge als schwacher Nebelfleck gesehen werden, bereits im Fernglas ist er gut als Sternhaufen zu erkennen. Der Doppelstern 145 CMa wird auch "Albireo (= wunderschöner Doppelstern am Sommerhimmel) des Winterhimmels" genannt. Schon in einem guten, auf einem Stativ fixierten Fernglas oder einem kleinen Fernrohr erkennt man den orangefarbenen Hauptstern mit seinem bläulichen Begleiter.
Dass es sich bei diesem Paar um keinen physischen Doppelstern handelt, der durch Anziehungskräfte an seinen Partner gebunden ist, die nur zufällig in einer Richtung aber räumlich weit getrennt von uns stehen, schmälert das prachtvolle, optische Erlebnis in keiner Weise.
Der Sternhaufen NGC 2360 ist ein weiteres Fernglasobjekt, für NGC 2362 ist ein Teleskop zu empfehlen. Dies gilt auch für den Gasnebel NGC 2359 der in mittelgroßen Teleskopen mit 8-Zoll Spiegeldurchmesser als verschwommener Nebel zu erkennen ist. Ein UHC-Filter (Ultra High Contrast Filter) hilft die natürliche und künstliche Himmelshelligkeit auszufiltern und wie von Zauberhand offenbart sich dem Beobachter ein heller und detailreicher Gasnebel, der zu den schönsten des Winterhimmels zählt.