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Freitag, 05.04.2019

Verteidigung der dunklen Nacht

Eifel wird vierter Sternenpark

Die künstliche Beleuchtung vieler Städte ist so hell, dass dort kaum noch Sterne zu sehen sind. Der Nationalpark Eifel dagegen gehört zu den seltenen Regionen, wo sogar die Milchstraße noch zu sehen ist. Und das soll auch so bleiben.

Um die Milchstraße am Nachthimmel sehen zu können, muss es um den Beobachtungsort herum dunkel sein. Dies ist im Nationalpark Eifel der Fall, der jetzt auch zu den Internationalen Sternenparks gehört.

Wenn die Kölner oder Düsseldorfer Sterne gucken wollen, haben sie vor Ort dazu kaum noch eine Chance. Aus ihren hell beleuchteten Städten müssen sie dafür in dunklere Regionen wie die Eifel fahren. Denn dort ist der Nachthimmel so dunkel, dass man sogar die Milchstraße mit ihren Milliarden von schwach strahlenden Sternen sehen kann. Jetzt wird der Nationalpark Eifel endgültig als sogenannter Internationaler Sternenpark ausgewiesen, nach einer vorläufigen Anerkennung im Jahr 2014. Deutschlandweit gibt es dann vier Sternenparks.

Mit der Auszeichnung der International Dark Sky Association (IDA) soll zudem für Augenmaß bei der Nutzung von künstlichem Licht geworben werden. Denn die "Lichtverschmutzung" durch Laternen, Scheinwerfer und Spots an Straßen, Plätzen und Gebäuden nimmt nicht nur bei uns, sondern weltweit zu. Köln, Düsseldorf und auch Dortmund sind besonders große Lichtverschmutzer in Deutschland. Schlimmer ist es nur noch westlich davon in Belgien und den Niederlanden. Schon im Jahr 2016 konnten 60 Prozent der Europäer die Milchstraße vor Ort nicht mehr sehen.

Das künstliche Licht von Köln reicht 200 bis 300 Kilometer weit. Die Orte rund um den Nationalpark Eifel sind zwar viel kleiner als die großen Städte, aber ihr Licht strahlt sehr viel stärker auf den Nachthimmel des Nationalparks. 14 Kommunen im Gürtel des Schutzgebietes sollen daher motiviert werden, bei ihrer Beleuchtung "nachthimmelfreundlich" zu werden: Dazu gehören wenig Blauanteile im verwendeten Licht, punktgenaue Strahlung zum Boden hin, wenig Streuung oder ein kompletter Verzicht auf die Beleuchtung von Gebäuden.

Aus dem Weltall ist die "Lichtverschmutzung" in Europa gut zu erkennen. Dabei stechen besonders die Benelux-Staaten und das Ruhrgebiet (oben links im Bild) sowie Teile Italiens heraus. Bild: NASA

Zu den von der IDA in Deutschland ausgewiesenen Sternenparks zählen neben dem Nationalpark Eifel noch folgende drei Gebiete: Der Naturpark Westhavelland in Brandenburg und der Sternenpark Rhön tragen den Titel seit dem Jahr 2014. Im Jahr 2018 kam noch die Winklmoos-Alm in den Chiemgauer Alpen in Bayern hinzu.

(WO/dpa)

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