Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Weiterer Himmelskörper entdeckt
Asteroid fliegt an Erde vorbei
An diesem Wochenende können Hobby-Astronomen mit einem Teleskop einen Asteroiden beobachten. Er stellt aber keine Gefahr für die Erde dar. Ab Dezember folgt ein weiteres Himmelsschauspiel: Ein interstellarer Komet fliegt auf das Zentrum unseres Sonnensystems zu.
Der 370 Meter große Asteroid fliegt mit einem Abstand von rund fünf Millionen Kilometer an der Erde vorbei. Amateur-Astronomen mit einem durchschnittlichen Teleskop können den Himmelskörper bei seinem Vorbeiflug sehen. Bemerkenswert ist die Größe des Brockens: Wäre er auf der derzeit 880 Asteroiden umfassenden Risikoliste der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), so würde er sich in puncto Größe in die Top 20 einsortieren.
Aufmerksam wird die ESA erst dann, wenn Asteroiden innerhalb der Mondbahn mit bis zu 400.000 Kilometer Abstand an der Erde vorbeifliegen. Auf der Liste sind nur die Asteroiden aufgeführt, die in den nächsten 100 Jahren theoretisch auf die Erde treffen könnten. Astronomen haben außerdem einen interstellaren Kometen entdeckt, der sich dem inneren Sonnensystem nähert. Der Komet C/2019 Q4 wird voraussichtlich am 8. Dezember seinen sonnennächsten Punkt erreichen und zuvor hinter der Bahn des Mars vorbeirasen.
Ersten Daten zufolge hat der Himmelskörper einen zwischen zwei und 16 Kilometer großen Kern. Der Komet befindet sich derzeit 420 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 150.000 Kilometer darauf zu. Das Objekt wird Mitte Dezember am hellsten und bis April 2020 mit mittelgroßen Teleskopen zu sehen sein. Der Erde wird Komet Borisov auf seiner Reise durch das Sonnensystem bis auf etwa 300 Millionen Kilometer nahekommen. Das ist weiter als die Marsbahn.
Wegen seiner hohen Geschwindigkeit vermuten die Experten, dass der Komet in einem Bogen wieder aus dem Sonnensystem herausfliegen wird. Mit Teleskopen wird der interstellare Besucher noch rund ein Jahr lang zu beobachten sein. Astronomen werden diese Zeit nutzen, um möglichst viel über die Beschaffenheit und die mögliche Herkunft dieses "Fremdlings" herauszufinden. Er wäre nach dem im Oktober 2017 beobachteten Oumuamua erst der zweite solche bestätigte Komet außerhalb unseres Sonnensystems.
(WO/dpa)