Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos August 2004
Sternschnuppenschauer
Die langen Abende verkürzen sich in diesem Monat zunehmend. Dies liegt an der rascheren Bewegung der Sonne am Himmel in südlichere Breiten. So erscheint dem Beobachter der Sternenhimmel schon wieder um ca. 22.00 Uhr. Am Abendhimmel ist als einzig sichtbarer Planet der weiße Jupiter verblieben, der aber um die Monatsmitte unbeobachtbar wird. Zu Anfang des Monats kann man ihn noch knapp nach Sonnenuntergang über dem Westpunkt des Horizontes finden.
In den Nachtstunden können die Spezialisten auf Planetenjagd gehen: Am 6. des Monats kommt der ferne Planet Neptun nahe des Sternes Theta im Sternbild Steinbock in den Gegenschein zur Sonne. Man benötigt, neben einer guten Sternkarte, auch einen guten Feldstecher bzw. ein Teleskop, um sein kleines Scheibchen unter den Sternen auszumachen. Die beste Beobachtungszeit liegt dabei zwischen Mitternacht und 2.30 Uhr.
Etwas leichter aufzufinden ist dagegen der Planet Uranus. Er bewegt sich nahe des Sternes Sigma im Wassermann und kommt am 27. des Monats in den Gegenschein zur Sonne. Auch hier wird eine gute Sternkarte benötigt und zum Aufsuchen hilft ein Feldstecher. An einem sehr dunklen Himmel ist der Planet dann gerade noch mit bloßem Auge zu erkennen. Dem Teleskopbesitzer bietet er ein geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen.
Ab 3.00 Uhr in der Frühe erscheint dann die weißglänzende Venus über dem nordöstlichen Horizont als Morgenstern. Am 17. des Monats erreicht sie ihren größten westlichen Abstand zur Sonne und gleichzeitig ihre Halbphase ("Dichotomie"). Um 4.00 Uhr erscheint dann der gelblich leuchtende Ringplanet Saturn, im Sternbild der Zwillinge stehend, über dem Nordosthorizont. Die Venus bewegt sich im Laufe des Monats auf ihn zu und passiert ihn zu Monatsende in einem Abstand, der dem dreifachen Vollmonddurchmesser entspricht.
In den Nächten vom 10. bis 15. August sollte der Beobachter nach dem bekanntesten Sternschnuppenschauer - den Perseiden - Ausschau halten. In dieser Zeit passiert die Erde die ehemalige Bahn des Kometen 109P /"Swift - Tuttle", dessen Staubteilchen des ehemaligen Kometenschweifes die Ursache für das himmlische Feuerwerk sind. Besonders häufig treten diese Sternschnuppen in der zweiten Nachthälfte auf, da sich dann der Beobachter auf der Erdseite befindet, die in Richtung der Erdbahnbewegung zeigt und so eine größere Zahl besagter Staubteilchen pro Zeiteinheit auftritt.
Der Nachthimmel wird jetzt beherrscht vom Sommersternhimmel. Die Hauptsterne der Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler formen dabei ein großes Sternendreieck. Dieses durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße. In ihr kann der Beobachter mit einem kleinen Teleskop oder auch Fernglas jede Menge Sternhaufen und Gasnebel aufstöbern.