Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Juli 2004
Erde am sonnenfernsten Punkt
Am 5. des Monats um 13.00 Uhr durchläuft die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn. Von der Sonne trennen sie dann 152,1 Millionen Kilometer. Da die Bahngeschwindigkeit der Erde bei größerer Entfernung zur Sonne geringer ist, dauert deshalb das Sommerhalbjahr auf der Nordhalbkugel der Erde ein paar Tage länger als das Winterhalbjahr.
Die Sonne wandert erst allmählich in südlichere Himmelsbreiten, und so verkürzen sich die langen Tage in diesem Monat erst langsam. Der Beobachter muss bis ca. 23.00 Uhr warten, bis es richtig dunkel geworden ist. Für Orte nördlich des 50sten Breitengrades (d.h. Frankfurt a.M.) enden die "hellen Nächte" erst im nächsten Monat.
Am Abendhimmel steht einsam der Planet Jupiter bei Dämmerungsende über dem westlichen Horizont. Alle anderen Planeten stehen entweder mit der Sonne am Taghimmel oder befinden sich am Morgenhimmel.
Im Teleskop oder fest aufgestellten Fernglas zeigen sich die 4 Monde des Jupiters als kleine Lichtpünktchen links und rechts des Planetenscheibchens. Ihr Anblick ändert sich von Abend zu Abend und bietet dem Beobachter einen "kosmischen" Tanz dar.
Ab 3.30 Uhr in der Früh erhebt sich strahlend weiß die Venus über den nordöstlichen Horizont. In der Monatsmitte erreicht sie ihre größte Helligkeit und steht im "größten Glanz". Im Teleskop nimmt ihre schmale Sichel langsam zu, wobei ihr Scheibchendurchmesser allmählich kleiner wird. Sie hat die Erde innen überholt und strebt nun langsam ihrer westlichen Elongation von der Sonne entgegen, die sie aber erst im nächsten Monat erreichen wird.
Der Abendhimmel wird jetzt im Süden von den Sternbildern Leier, Schwan und Adler dominiert. Ihre hellen Hauptsterne formen dabei ein markantes Dreieck am Himmel. Dieses "Sommerdreieck" durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße.
In den Sommersternbildern blicken wir in Richtung auf das Milchstraßenzentrum, welches sich aber hinter Staub- und Gaswolken verbirgt. Mit bloßem Auge fallen in dem milchigen Band zahlreiche dunkle Gebiete auf, die eine Sternleere vortäuschen. In Wahrheit sind dies dichte Staubwolken, die das Licht der dahinter liegenden Sterne verschlucken.
Weiterhin findet der Fernglasbeobachter hier neben den leuchtenden Gasnebeln viele schöne und sehenswerte offene Sternhaufen. Mit den galaktischen Staub- und Gasnebeln schauen wir den Sternen quasi in die Wiege, denn eines fernen Tages werden daraus wieder Sterne werden.