Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Juli 2001
Planetenreigen am Morgenhimmel
Die Erde erreicht am 5. des Monats um 15.00 Uhr den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn. Sie ist dann 152 Millionen Kilometer vom Tagesgestirn entfernt, während es im Januar nur 148 Millionen Kilometer sind. Ein Planet besitzt bei größerer Entfernung zur Sonne eine langsamere Bahngeschwindigkeit. Diese Tatsache bewirkt, dass der Sommer auf der Nordhalbkugel der Erde ein paar Tage länger dauert als die entsprechende Jahreszeit auf der Südhalbkugel.
Die langen Tage verkürzen sich im Juli noch unmerklich und so muss der Beobachter bis ca. 23.00 Uhr warten, bis es richtig dunkel geworden ist. Tief im Süden steht als auffällig leuchtender, orange - rötlicher Stern der Planet Mars. Er entfernt sich jetzt von der Erde und im Fernrohr schrumpft sein Scheibchen wieder. Trotzdem sollte der Blick durch das Fernrohr noch allerlei Details seiner Oberfläche zeigen. Einzig die starke Beeinträchtigung des Planetenbildes durch die stark turbulenten Luftschichten in der Nähe des Horizontes stören den Genuss dieses Blickes auf eine fremdartige und faszinierende Welt.
Gestört wird die Beobachtung auch durch den Mond, der am 3. des Monats als äfast" Vollmond den Planeten passieren wird. Interessantes in Sachen Planeten formiert sich am Morgenhimmel. Gegen 4.00 Uhr vor Sonnenaufgang beobachtbar, versammeln sich dort die Planeten Saturn, Venus, Jupiter und - um die Monatsmitte herum - Merkur. Am 15. Juli passiert dabei Venus den Saturn in 0,8 Grad Abstand. Das verspricht einen reizvollen Anblick im Fernglas.
Zwischen dem 17. und 19. des Monats zieht der abnehmende Mond durch diese Planetenansammlung und erzeugt so sehenswerte Konstellationen. Der Abendhimmel wird jetzt vom Sommersternhimmel mit den Sternbildern Leier, Schwan und Adler dominiert. Ihre hellen Hauptsterne formen dabei ein großes äSommerdreieck" am Himmel. Durch diese Sternbilder zieht sich das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstrasse. In ihr kann man mit dem Fernglas eine Menge galaktischer Objekte aufstöbern und beobachten.
Dies werden vor allem Gasnebel und junge, offene Sternhaufen sein, die uns von der regen Sternentstehung in unserer Milchstrasse künden. Der Blick geht dabei ungefähr 1000 Lichtjahre weit, bevor der interstellare Staub das Licht noch weiter entfernter Objekte verschluckt. Das Zentrum unserer Milchstrasse liegt dabei in Richtung des Planeten Mars im Sternbild Schütze.