Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos Januar 2004
Venus und Mars am Abendhimmel
Am 4. des Monats durcheilt die Erde den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn. Da sie nun eine höhere Bahngeschwindigkeit besitzt, ist der Winter auf unserer nördlichen Erdhalbkugel kürzer als der Sommer. Die Sonne gewinnt in diesem Monat erst unmerklich im Süden an Höhe und die Tageslänge nimmt kaum zu. Deshalb zeigt sich der Sternenhimmel dem Beobachter bereits gegen 18.00 Uhr.
Als erstes Gestirn lässt sich in der Dämmerung die weißglänzende Venus in südwestlicher Richtung blicken. Sie beginnt jetzt ihre auffälligste Phase als Abendstern. Im Teleskop erscheint ihre Sichelgestalt noch nicht sehr ausgeprägt und das Scheibchen ist noch fast ganz rund.
Zwischen dem 13. und 16. des Monats zieht die Venus knapp südlich des fernen Planeten Uranus vorbei. Sie kann dabei als Aufsuchhilfe für den Feldstecherbeobachter dienen. Uranus selber ist dabei als kleines und grünlich schimmerndes Scheibchen wahrzunehmen.
In südlicher Richtung, etwa halbhoch am Himmel, erscheint der rötliche Mars. Seine große Zeit ist vorbei, aber er ist immer noch ein helles Objekt des Nachthimmels. Sein Scheibchen ist arg klein geworden und selbst mit einem Teleskop lassen sich nur noch schwer Details auf ihm erkennen.
Halbhoch im Osten steht der Ringplanet Saturn im Sternbild der Zwillinge. Er ist Planet der ganzen Nacht und strahlt in gelblichem Licht. Seine große Ringöffnung macht ihn auch für kleinere Teleskope zum interessanten Beobachtungsobjekt.
Zu vorgerückter Abendstunde, aber noch gut vor Mitternacht betritt im Osten ein hellweißer Planet die Himmelsbühne. Es ist Jupiter im Sternbild des Löwen. Im Fernrohr zeigt er sich als ovales und bändergeschmücktes "Osterei", das von seinen vier hellen Monden umkreist wird.
Der flinke Merkur gibt um den 12. des Monats herum die erste seiner drei Morgensichtbarkeiten dieses Jahr. Sie fällt insgesamt bescheiden aus und der interessierte Beobachter sollte schon einen Feldstecher zur Hand haben. Er suche tief am Südwesthorizont ab ca. 7 Uhr nach einem Lichtpünktchen. Bereits eine halbe Stunde später verblasst dieses Lichtpünktchen in der fortschreitenden Dämmerung.
Der Abendhimmel stellt sich nun vom Herbst auf den Winter um. Zum Untergang geneigt erblicken wir noch die Herbststernbilder mit dem markanten Sternbild Pegasus. Im Osten dagegen steigen die hellen Sterne des "Wintersechsecks" auf, dieses Jahr geschmückt mit dem Saturn in der östlichen Hälfte dieser geometrischen Figur.
Von den Wintersternbildern ist sicherlich das Sternbild Orion das auffälligste. Seine drei hellen Gürtelsterne, die eine beinahe gerade, nach Westen hin ansteigende Sternenkette bilden, sind unverkennbar.