Klimawandel
UNO-Klimagipfel in Cancun
Zähes Ringen mit Minimalkonsens
Die 16. UN-Klimakonferenz ist vorbei. Nach 12-tägigem Verhandlungsmarathon verständigten sich 193 der 194 Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen am Freitag im mexikanischen Cancun auf einen Minimalkonsens. Danach wurden die Fortsetzung des Kyoto-Protokolls bis 2012, ein Waldschutzprogramm sowie ein milliardenschwerer Hilfsfond für Entwicklungsländer beschlossen. Als einziges Teilnehmerland hatte Bolivien bis zuletzt erbitterten Widerstand gegen die Einigung geleistet, wurde jedoch bei der Abstimmung übergangen.
Klimaforscher fürchten Häufung von Wetterextremen
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen hatten dem Klimagipfel nach der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahr zuvor nur mit gedämpften Erwartungen entgegen geblickt. Anders als in Kopenhagen, wo zwar Absichtserklärungen, nicht aber völkerrechtlich bindende Maßnahmen vereinbart worden waren, erkannten die Industrieländer in Cancun nunmehr jedoch verbindlich an, dass die Kohlenstoffdioxid-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 25 bis 40 Prozent gesenkt werden müssten.
Darüber hinaus verpflichteten sich die Staaten die im Jahr zuvor in Kopenhagen nur auf freiwilliger Basis erklärten Klimaziele einzuhalten und die finanziellen Mittel für den Klimaschutz deutlich zu erhöhen. Die Länder verabredeten zudem, zur Senkung ihrer klimaschädlichen Emissionen konkrete Zeitpläne sowie eigene, nationale Programme zu entwickeln. Das ursprüngliche Ziel eines rechtsverbindlichen Nachfolgeabkommens für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll, wurde indessen auf den nächsten Klimagipfel im südafrikanischen Durban vertagt.