Klimawandel
Neue Forschungsergebnisse
Droht bald eine Mini-Eiszeit?
Forscher der Northumbria University sind in einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sonne vor einem markanten Aktivitätsminimum steht. Dies könnte womöglich zu einer Abkühlung des Erdklimas führen.
Den Berechnungen der Forscher zufolge sollen die beiden nächsten Zyklen der Sonnenaktivität besonders schwach ausfallen. Ursache seien zwei unterschiedliche Komponenten der magnetischen Aktivität unseres Zentralgestirns, deren Zyklen in Wechselwirkung miteinander stehen. Diese schwächen sich in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten gegenseitig durch einen asynchronen Verlauf so stark ab, dass die regulären, einem 11-Jahres-Zyklus folgenden Maxima der Sonnenfleckenaktivität quasi komplett ausfallen könnten.
Dies hätte eine drastische Abschwächung der gesamten Sonnenaktivität zur Folge und könnte so auch eine Abkühlung des Klimas der Erde nach sich ziehen. Wie die Forscher weiter erklären, hatte es ein vergleichbar asynchrones Verhalten der nun nachgewiesenen Aktivitätskomponenten zuletzt während des sogenannten "Maunder-Minimums" im Zeitraum zwischen 1645 und 1715 gegeben. Damals waren besonders wenig Sonnenflecken zu beobachten und die Temperaturen weltweit drastisch gesunken, sodass man diesen Zeitraum sogar als "kleine Eiszeit" bezeichnet.
Allerdings ist unwahrscheinlich, dass die damalige Abkühlung allein auf das Verhalten der solaren Aktivität zurückzuführen war. Auch andere Faktoren wie etwa Vulkanausbrüche könnten zu jener Kaltphase beigetragen haben, in der die Temperaturen weltweit gesunken und Gletscher vorgestoßen sind. In jedem Fall sind die Forschungsergebnisse hoch spannend, gerade auch vor dem Hintergrund des internationalen Ringens um effektive Maßnahmen zur Eindämmung der gegenwärtigen Klimaerwärmung beim Weltklimagipfel in Paris.