Klimawandel
Nur 2012 gab es weniger Eis
Arktisches Meereis am Minimum
Die Eisfläche der Arktis hat ihr jährliches Minimum erreicht. Dabei wurde die zweitniedrigste Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Besonders im Frühsommer ist das Eis extrem schnell geschmolzen.
Das Sommerhalbjahr auf der Nordhalbkugel neigt sich dem Ende entgegen und in der Arktis ist das einjährige Wintereis weitgehend abgetaut. Zurück bleibt meist nur die dickere, mehrjährige Eisschicht. Ihre Ausdehnung betrug zum jährlichen Minimum Anfang September rund 4,1 Millionen Quadratkilometer. Dies ist der zweitniedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen und rund 2 Millionen Quadratkilometer weniger als im Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Die geringste Ausdehnung des Meereises wurde im Jahr 2012 verzeichnet.
In diesem Jahr kündigte sich bereits im Frühjahr eine starke Eisschmelze an. Das einjährige Eis war nur sehr dünn und erreichte verbreitet nur eine Dicke von rund einem Meter. Normalerweise ist es doppelt so dick. Deshalb nahm die Eisausdehnung im Mai und Juni so schnell ab wie niemals zuvor. Ein neuer Negativrekord wurde lediglich durch das relativ dicke mehrjährige Eis verhindert. Dies hielt den Eisverlust im Hochsommer in Grenzen.
In diesem Jahr zeigt das arktische Meereis zudem sehr viele offene Stellen. Selbst in unmittelbarer Nähe zum Nordpol schimmert teilweise das Meerwasser durch. Seit August sind zudem die Nordost- und die Nordwestpassage in der Arktis wieder weitgehend eisfrei. Neben Handelsschiffen wird die Route seither sogar von Yachten befahren. Selbst ein Kreuzfahrtschiff hat die Passage bereits durchquert. Im Jahr 2008 waren beide Schiffsrouten erstmals gleichzeitig passierbar.