Klimawandel
Klimakarussell wendet sich
El Niño schickt seine Schwester
Die Folgen des Klimaphänomens El Niño sind weltweit zu spüren, doch langsam geht ihm die Puste aus. Stattdessen wird bald La Niña erwartet, ebenfalls mit weitreichenden Folgen.

Dürre und Überschwemmungen - Während eines El Niño Ereignisses wird die Zirkluation von Meerwasser und Atmosphäre im Pazifik durcheinandergewirbelt. Das Video erklärt es.
Die Folgen von El Niño sind enorm: Von Indien über Südostasien bis nach Australien gibt es Dürren, Mißernten und Waldbrände. Zugleich entwickelten sich über dem warmen Meerwasser mehr Taifune als sonst. Durch das Ausbleiben des kühlen Tiefenwassers starben vor der Küste Perus Fische. In einigen Regionen Amerikas gab es Überschwemmungen, in Kalifornien konnten aufgrund der Niederschläge hingegen die Wasserreservoire wieder aufgefüllt werden. Ob auch die Dürre in Äthiopien auf El Niño zurückzuführen ist, ist noch umstritten.
Nun wird für den Herbst La Niña ("span. das Mädchen") sozusagen als kleine Schwester erwartet. Zumindest in der Vergangenheit war dies bei starken El Niños oft der Fall. Die Oberfläche des Pazifiks kühlt bereits ab. Den Umschwung kann man sich im Prinzip so vorstellen, wie die Rückkehr zu sehr intensiven normalen Bedingungen. Die Passatwinde wehen kräftiger. Mehr kaltes Tiefenwasser als üblich wird vor der Küste Südamerikas nach oben befördert, zugleich ist das Wasser vor Australien und Indonesien wärmer als im Mittel.
Während der vergangenen La Niña-Phasen gab es aufgrund des warmen Meerwassers vor allem im Westpazifik kräftige Niederschläge und Überschwemmungen. Vor allem in Ecuador und Peru hatten die Menschen hingegen mit einer Dürre zu kämpfen. Im Bereich der Karibik entwickelten sich mehr Hurrikane, im Pazifik hingegen weniger.