Klimawandel
Ruf nach Aufforstung wird lauter
Bäume können Klimawandel bremsen
Die effizienteste Maßnahme zur Klimarettung ist das Anpflanzen von Bäumen. Auch in Deutschland wird der Ruf nach Wiederaufforstung immer lauter. Eine Abkehr von fossilen Brennstoffen ist dennoch unabdingbar.
Der Klimawandel kann einer Studie zufolge durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Nach Angaben von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich kann die Erde ein Drittel mehr Wälder vertragen, ohne dass Städte oder Agrarflächen beeinträchtigt werden. In der Studie zeigen die Forscher auf, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Die Neuanpflanzungen hätten das Potenzial, zwei Drittel der bisher von Menschen verursachten CO2-Emissionen aufzunehmen.
Die Erde ist nach Angaben der Forscher derzeit von 5,5 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Sie halten es für möglich, eine Fläche von zusätzlich rund 1,8 Milliarden Hektar aufzuforsten. Die neuen Wälder könnten über 200 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern, wenn sie herangewachsen sind. Die zur Aufforstung geeigneten Flächen werden durch den Klimawandel allerdings jedes Jahr kleiner.
Angesichts massiver Waldschäden durch Brände, Dürre, Stürme und Schädlinge wird auch in Deutschland der Ruf nach einem großen Programm zur Wiederaufforstung immer lauter. In den 80er Jahren war das Waldsterben hierzulande in aller Munde, jetzt wo er tatsächlich schwindet reden nur wenige davon. Nach Angaben des Agrarministeriums werden mehrere Millionen Bäume benötigt, um den Verlust auszugleichen.
Die Aufforstungen sind trotz allen Potenzials allerdings nur eine von vielen Maßnahmen für den Klimaschutz. Eine rasche Abkehr von fossilen Brennstoffen ist zwingend notwendig. Ein "weiter so" trotz Aufforstung würde das Problem der Klimaerwärmung nur zeitlich verzögern.
(WO/dpa)