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Klimawandel

Sonntag, 26.05.2019

Lücken im Klimabeobachtungsnetz

Datennetz im Pazifik verbessern

Klimaprognosen weisen naturgemäß Unsicherheiten auf. Dies liegt unter anderem daran, dass das Datennetz im Bereich der großen Weltmeere zu dünn ist. Mehr Klimadaten aus dem tropischen Pazifik könnten die Prognosen einer neuen Studie zufolge deutlich verbessern.

Vollautomatische Messbojen registrieren in den Weiten der Weltmeere die wichtigsten Wetterparameter sowie das Verhalten und Veränderungen von Wassertemperaturen und Meeresströmungen.

In den Weiten des tropischen Pazifiks finden ständig natürliche Klimaschwankungen statt, über deren Ursachen und Auswirkungen auf das Weltklima mangels Daten nur wenig bekannt ist. Sie erstrecken sich über Jahrzehnte, teils sogar über Jahrhunderte, und überlagern den durch menschliches Zutun verursachten Klimawandel auch in anderen Teilen der Erde. Eine Studie des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel kommt daher zu dem Schluss, dass mehr Klimadaten aus dieser Region die Klimaprognosen entscheidend verbessern könnten.

Gemeinsam mit australischen Kollegen von der Universität von New South Wales konzipierten die Forscher drei verschiedene Klimamodelle, welche die natürlichen Schwankungen im Bereich des tropischen Pazifiks gut widerspiegeln. Die Ergebnisse belegten klar, dass ein Großteil der Ungenauigkeit in den globalen Klimaprognosen auf diese Region zurückzuführen ist. Das Problem: Die Beobachtungsdaten von Messbojen im Pazifik sind nur sehr lückenhaft. Deshalb weisen auch Klimaprognosen für die nächsten Jahrzehnte große Unsicherheiten auf.

Satellitendaten leisten vor allem bei der Überwachung tropischer Stürme auf den Ozeanen wertvolle Dienste. Für eine engmaschige Erfassung von Klimadaten ist die Fernüberwachung jedoch nur bedingt geeignet.

Eine größere Genauigkeit der Vorhersagen zur Klimaentwicklung ist daher zwingend auf eine quantitative Verbesserung der Datenbasis angewiesen. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler fordern daher deutlich mehr und bessere Klimadaten aus dem Bereich des tropischen Pazifiks. Sie gehen davon aus, so neben Verbesserungen in den Modellen auch die Güte von Prognosen über die zukünftige Entwicklung des Klimas deutlich steigern zu können.

Die Informationen dieses Beitrags basieren auf Ergebnissen einer Studie des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Communications vorgestellt wird.

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