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Klimawandel

Dienstag, 03.04.2018

Eis kam früher als gedacht

Erste Eiszeit vor 450.000 Jahren

Das Klima der Erdgeschichte ist von einem steten Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten geprägt. Forscher konnten nun nachweisen, dass die erste richtige Eiszeit in Deutschland rund 100.000 Jahre früher stattfand, als bisher gedacht.

Immer wieder rückten in der jüngeren Erdgeschichte kilometerdicke Eisschilde bis nach Mitteleuropa vor. Während der Eiszeiten gab es sogar im Sommer oft Frost.

Bisher ging die Forschung davon aus, dass die erste große Eiszeit in Mitteleuropa vor rund 350.000 Jahren stattfand. Damals lastete ein kilometerhoher Eispanzer auf dem Land. Die vorrückenden Gletscher hobelten die Landschaft aus und ebneten so weite Teile Norddeutschlands ein. Als sich das Eis wieder zurückzog, blieben Seen und Geröllkuppen sowie Sedimentablagerungen zurück. Das Alter solcher Geländemerkmale lässt sich gut bestimmen. Jetzt wurden in Thüringen und Sachsen die Hinterlassenschaften einer Eiszeit vor rund 450.000 Jahren entdeckt.

Gletscher können tonnenschwere Felsblöcke hunderte von Kilometern weit transportieren. Nach Rückzug des Eises bleiben diese als sogenannte "Findlinge" zurück.

Zuvor waren soweit südlich nur eiszeitliche Relikte bekannt, die rund 100.000 Jahre jünger waren. Aufgrund der neuen Funde konnten Forscher des Max-Planck-Instituts für Anthropologie in Leipzig nun jedoch den Beginn der sogenannten Elster-Kaltzeit neu datieren. Ihre Forschungsergebnisse leisten einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis der zeitlichen Abläufe von Eiszeitzyklen und Klimaveränderungen in der Erdgeschichte.

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