Klimawandel
In der Arktis immer wärmer
Meereis auf Rekord-Minimum
Dramatische Entwicklung in der Arktis: Zum jährlichen Höhepunkt der Eisbedeckung wurde in diesem Jahr so wenig Meereis wie noch nie seit Messbeginn registriert. Erst im letzten Jahr gab es einen neuen Negativrekord.

Minusrekord beim arktischen Meereis: Noch nie war die Ausdehnung während des alljährlichen Eismaximums im März so gering wie in diesem Jahr. Bild: dpa
Zum Höhepunkt der diesjährigen Eissaison erreichte das Meereis in der Arktis am 24. März eine maximale Ausdehnung von rund 14,5 Millionen Quadratkilometern. Das sind noch mal über 10.000 Quadratkilometer weniger als im letzten Jahr. 2011 waren es zum gleichen Zeitpunkt noch gut 130.000 Quadratkilometer mehr. Ursache des so geringen, winterlichen Eiswachstums dürfte vor allem der außergewöhnlich milde Winter gewesen sein. Besonders in der Polregion erreichten die positiven Temperaturabweichungen in den vergangenen Monaten extreme Werte.

Die Ausdehnung des Meereises in der Arktis Mitte September 2015, kurz vor dem jährlichen Minimum. Bild: NASA Earth Observatory
Aber auch die Ausgangslage im Herbst war bereits ungünstig. Die Eisausdehnung betrug zum jährlichen Minimum Ende September nur rund 4,5 Millionen Quadratkilometer und damit gut 1,8 Millionen Quadratkilometer weniger als im langjährigen Mittel. Beim bisherigen Negativrekord im Jahre 2012 waren sogar nur noch 3,4 Millionen Quadratkilometer Eis übrig geblieben. Allerdings konnte sich im darauf folgenden Winter mehr neues Eis bilden als im vergangenen Winter. Klimaforscher sehen die Entwicklung als Folge der fortschreitenden Klimaerwärmung.