Klimawandel
Die Welt am Scheideweg
23. Weltklimakonferenz in Bonn
Erstmals seit dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen beginnt eine Weltklimakonferenz. Rund 25.000 Teilnehmer verhandeln 12 Tage lang in Bonn. Die Uhr zur Einhaltung der Klimaziele tickt dabei unaufhaltsam weiter.
Vom 6. bis zum 17. November 2017 findet die 23. Weltklimakonferenz in Bonn statt. Es ist die größte zwischenstaatliche Konferenz, die es je in Deutschland gegeben hat. Unter der Präsidentschaft Fidschis treffen sich über zwölf Tage Verhandlungsgruppen aus 195 Staaten, um an der Umsetzung des Pariser Abkommens zu arbeiten. Insgesamt werden bis zu 25.000 Teilnehmer am Sitz des UN-Klimasekretariats in Bonn erwartet. Neben den Delegationen werden Vertreter von rund 500 Nichtregierungsorganisationen den Verhandlern auf die Finger schauen.
Zum ersten Mal tagen die Delegationen unter dem Vorsitz eines kleinen Inselstaats: Fidschi ist eines der Länder, die bereits heute vom Klimawandel akut bedroht sind. Die diesjährige Klimakonferenz ist außerdem die erste nach der Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen. Zwar würde der Austritt erst 2020 wirksam werden, Deutschland und viele andere Länder wollen aber ein klares Signal senden, dass am Pariser Abkommen nicht gerüttelt werden darf.
Der weltweite Temperaturanstieg geht unterdessen unvermindert weiter. Nach den Rekordjahren 2014, 2015 und 2016 wird auch das Jahr 2017 zu den wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gehören. Die in Paris vereinbarte Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad scheint unter derzeitigen Gesichtspunkten kaum mehr erreichbar zu sein. Die UNO geht in ihrem Umweltprogramm sogar von einer Erwärmung von mindestens drei Grad aus, selbst wenn alle bisher vorgelegten Klimaschutzzusagen eingehalten würden.