Klimawandel
2011: Jahr der Wetterextreme
Ursache Klimawandel und La Niña?
Das Jahr 2011 ist bezüglich der aufgetretenen Wetterphänomene das turbulenteste der vergangenen drei Jahrzehnte gewesen. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Klimastudie, die am Dienstag von Kathryn Sullivan, Vizechefin der US-Behörde für Wetter- und Meeresforschung (NOAA) in Washington vorgestellt wurde. Danach lösten extreme Wetterphänomene weltweit historische Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen aus. Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel sei zwar nicht bewiesen, doch nähmen extreme Wetterphänomene mit steigenden Temperaturen zu.
Verheerende Dürre im Senegal
Allerdings halten die Wissenschaftler eine Wechselwirkung der globalen Erwärmung mit dem alle vier bis fünf Jahre wiederkehrenden, pazifischen Wetterphänomen La Niña für sehr wahrscheinlich. So sei eine Hitzewelle, wie sie 2011 im US-Bundesstaat Texas aufgetreten ist, während eines La-Niña-Zyklus heute 20 mal wahrscheinlicher als noch vor 50 Jahren. Als weitere Wetterextreme im Zusammenhang mit La Niña nennt die Studie Dürreperioden in Ostafrika, im Südwesten der USA und im Norden Mexikos.
Abweichung der Wassertemperaturen während eines La-Niña-Zyklus
Während des jeweils ein bis zwei Jahre lang dauernden Wetterphänomens herrschen in den äquatornahen Regionen des östlichen Pazifik für gewöhnlich recht niedrige Wassertemperaturen, während das Wasser im westlichen Pazifik besonders warm wird. Aufgrund dieser Anomalie kam es in Australien im vergangenen Jahr zu Rekord-Regenfällen, die zu katastrophalen Überschwemmungen führten. Aber auch die im Jahre 2011 besonders starke Tropensturmsaison im Nordatlantik führen die Forscher auf Wechselwirkungen mit La-Niña zurück.