Klimawandel
Erneut wenig Eis
Arktisches Meereis am Minimum
Die Eisfläche der Arktis hat ihr jährliches Minimum erreicht. Dabei wurde eine der niedrigsten Ausdehnungen seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. In der Antarktis sieht es hingegen besser aus.
Das Meereis im Nordpolarmeer hat im September sein jährliches Minimum erreicht. Trotz des warmen Sommers in der Arktis reichte es nicht für ein neues Rekordminimum. Anfang September waren etwas weniger als 4 Millionen Quadratkilometer mit mehr als 15 Prozent Meereis bedeckt. Dennoch ist dies einer der niedrigsten Werte seit Messbeginn. Interessant in diesem Sommer war, dass das Meereis selbst in unmittelbarer Polnähe große Lücken aufwies. Da sich die Luft über dem Wasser etwas mehr erwärmen konnte, bildeten sich im August sogar Gewitter.
Etwas anders sieht es in der Antarktis rund um den Südpol aus: Dort erreicht die Meereisausdehnung jahreszeitbedingt bald ihren Höhepunkt. Derzeit sind dort rund 18 Millionen Quadratkilometer mit mehr als 15 Prozent Eis bedeckt. Dies ist nur etwas weniger als im Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Besonders im dortigen Herbst legte das antarktische Meereis aber nur langsam zu und lange Zeit sah es nach einer rekordverdächtig niedrigen Eisausdehnung aus. Erst in den Monaten Juli und August legten die Eisflächen deutlich zu.
Das arktische Meereis geht stetig zurück, der Rückgang unterliegt dabei aber starken Schwankungen. Bisher gingen Forscher davon aus, dass diese komplexen Prozessen unterliegen. Doch die Lösung ist viel einfacher. Wie Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg herausgefunden haben, sind für rund 75 Prozent der Schwankungen Unterschiede der Wärmeenergie, die über die Atmosphäre in die Arktis transportiert wird, verantwortlich. Lediglich 25 Prozent sind auf andere Faktoren wie Albedo oder sonstige Effekte zurückzuführen.