Klimawandel
Stunde Null für den Klimaschutz
USA annulieren Pariser Abkommen
Die weltweiten Bemühungen für den Klimaschutz haben einen schweren Dämpfer bekommen: Die USA sind wie angekündigt offiziell aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten. Wie es weitergeht ist unklar, allerdings ist noch nicht alles verloren.
Es ist ein schwarzer Tag für den Klimaschutz: Die Vereinigten Staaten haben in einem offiziellen Schreiben die Absicht erklärt, aus dem Klimaschutzvertrag von Paris auszutreten. Damit hat US-Präsident Trump eines seiner zentralen Wahlversprechen tatsächlich wahr gemacht. Klimaschützer in aller Welt warten nun gespannt ab, was in den kommenden Wochen und Monaten passieren wird. Da die USA einer der größten CO2-Emittenten weltweit sind, könnten weitere Staaten zum Austritt animiert werden.
Damit steht der mühsam ausgehandelte Klimaschutzvertrag von Paris vor der Stunde Null. Sollten noch mehr Staaten aus dem Abkommen austreten, wäre der internationale Klimaschutz quasi am Ende. Doch auch eine "jetzt-erst-Recht"-Reaktion ist möglich: In den meisten Ländern gibt es im Grunde einen breiten politischen und gesellschaftlichen Konsens, dass an einer deutlichen Reduktion der CO2-Emissionen kein Weg vorbei geht. Das Abkommen könnte also theoretisch auch ohne die USA umgesetzt werden, wenn alle anderen Länder mitziehen.
Und so ganz sollte man die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass die Vereinigten Staaten doch noch im Pariser Klimaschutzvertrag bleiben. Der Grund: Der Rückzug der USA aus dem Abkommen aus dem Jahr 2015 soll voraussichtlich erst am 4. November 2020 wirksam werden - also einen Tag nach der nächsten US-Präsidentenwahl. Sollte Trump nicht wiedergewählt oder sogar vorher abgesetzt werden, könnte sich eine völlig neue politische Situation ergeben - auch für den internationalen Klimaschutz.