Klimawandel
IPCC-Report zum Klimawandel
Dramatische Szenarien befürchtet
In Stockholm ist die Zusammenfassung des fünften IPCC-Reports des Weltklimarates vorgestellt worden. In dem 30-seitigen Papier wird eindringlich vor den Folgen des fortschreitenden Klimawandels gewarnt.
So werde der Meeresspiegel infolge der Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts weltweit dramatisch ansteigen und ganze Küstenregionen dauerhaft überfluten. Die Forscher rechnen mit einem Anstieg von mindestens 26, ungünstigstenfalls sogar von über 80 Zentimeter. Zugleich würden extreme Wetterereignisse wie etwa Hitzewellen und Dürreperioden oder Starkregenfälle mit Überschwemmungen stark zunehmen. Ganze Klimazonen könnten sich verschieben und die Trinkwasserversorgung weiter Regionen durch das Verschwinden von Gletschern ernsthaft gefährden.
Klimaforscher fürchten Häufung von Wetterextremen
Hauptursache für diese erschreckenden Szenarien sei der bisher weitgehend ungehemmte Ausstoß von Treibhausgasen. Vor allem CO2 (Kohlendioxid) heize die Atmosphäre immer mehr auf und werde das Klima bis zum Ende des Jahrhunderts weltweit vermutlich um mehr als 3 Grad erwärmen. Die Forscher räumen allerdings ein, dass der Temperaturanstieg in den letzten 15 Jahren auf hohem Niveau stagniert ist und dass die Ursachen dieser Erwärmungspause bisher noch weitgehend unbekannt sind. Sie betonen aber, dass der Klimawandel dessen ungeachtet weitergehe.
Der Veröffentlichung dieser Eckpunkte des Klimareports war ein tagelanges Ringen um Formulierungen zwischen Wissenschaftlern und Politikern vorausgegangen. Zuvor war bekannt geworden, dass vor allem die Delegation des Umwelt- und Forschungsministeriums der deutschen Bundesregierung das beobachtete Stocken der Erwärmung in den letzten 15 Jahren aus der Zusammenfassung heraushalten wollte. Allenfalls eine "Verlangsamung des Temperaturanstiegs" sollte eingeräumt werden, die "wissenschaftlich nicht relevant" sei.