Klimawandel
Keine Entwarnung im Eismeer
Arktisches Meereis am Minimum
Die Eisfläche der Arktis hat im September ihr jährliches Minimum erreicht. Es liegt zwar nicht so niedrig wie bei der bisherigen Rekordschmelze vor drei Jahren, aber immer noch deutlich unter dem Klimamittel.
Sommersonne und warme Luftströmungen haben vor allem das einjährige Wintereis auf dem arktischen Ozean in diesem Jahr weitgehend abgeschmolzen. Zurück blieb lediglich die dickere, mehrjährige Eisschicht. Ihre Ausdehnung betrug zum jährlichen Minimum Ende September rund 4,5 Millionen Quadratkilometer. Dies ist zwar deutlich mehr als beim bisherigen Negativrekord im Jahre 2012, aber immer noch gut 1,8 Millionen Quadratkilometer weniger als im langjährigen Mittel.
Die Ausdehnung des Meereises in der Arktis Mitte September 2015, kurz vor dem jährlichen Minimum. Bild: NASA Earth Observatory
In den vergangenen Jahrzehnten hat die den Sommer überdauernde Eisfläche im Nordpolarmeer von kleineren Schwankungen abgesehen stetig abgenommen. Die geringste Ausdehnung im Jahr 2012 hatte sogar Befürchtungen geweckt, das Polarmeer könne schon in naher Zukunft in den Sommermonaten völlig eisfrei sein. Damals waren Ende September nur noch rund 3,4 Millionen Quadratkilometer der Eisfläche übrig. Seither ist der sommerliche Eisschwund zwar ins Stocken geraten, von einer wirklichen Erholung kann jedoch nicht die Rede sein.
