Klimawandel
Alarmierende Klimastudie
Erde im Klima-Teufelskreis?
Klimawissenschaftler haben eine alarmierende Studie veröffentlicht. Demnach könnte in den kommenden Jahrzehnten deutlich mehr Kohlendioxid ausgestoßen werden als bisher angenommen - mit möglicherweise dramatischen Klimafolgen.
Ist die Erde in einem Klima-Teufelskreis? Eine neue Studie deutet darauf hin. Klimaforscher um Thomas Crowter von der Yale Universität konstatieren nach 20 Jahren Forschung, dass der CO2-Ausstoß drastisch unterschätzt werde. Die Forscher haben das Verhalten des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs untersucht. Das Ergebnis ist alarmierend: Je wärmer es wird, desto mehr davon könnte auch in Form von CO2 freigesetzt werden. Die Studie geht von zusätzlichen 55 Milliarden Tonnen bis 2050 aus, von denen nur ein Teil wieder von Pflanzen gebunden wird.
Sollten die Forscher recht behalten, käme dies für das Erdklima einem Teufelskreis gleich: Je mehr im Boden gespeicherter Kohlenstoff als CO2 freigesetzt wird, umso stärker würde auch die weitere Erderwärmung angefacht. Und dies würde auch für das Wetter fatale Folgen haben. Wetterextreme würden immer häufiger, der Meeresspiegel stiege deutlich schneller an als bisher angenommen und der Nordpol könnte im Sommer schon in wenigen Jahren eisfrei sein. Immer mehr Menschen würden zu Klimaflüchtlingen, die vor Wetterextremen fliehen müssten.
Nach Einschätzung der in der Zeitschrift NATURE veröffentlichten Ergebnisse der Studie könnte sich das Erdklima schneller und dramatischer ändern als bisher angenommen. Extreme Temperaturanomalien wie in diesem Jahr in der Arktis waren eigentlich erst in 20 bis 40 Jahren erwartet worden, sind aber wohl schon jetzt Wirklichkeit geworden. Sollten die Forscher richtig liegen, könnten solche Entwicklungen Indiz dafür sein, dass der "Point of no Return" bereits überschritten ist. Sollte das zutreffen, wäre der Klimawandel nicht mehr zu bremsen.