Wetterrückblick
Rückblick Dezember 2011
Sehr nass und sehr mild
Der Dezember 2011 ist ungewöhnlich nass und dazu sehr mild und trüb ausgefallen. Damit steht er im völligen Kontrast zum vorausgegangenen, zweitsonnigsten und trockensten November seit 1881. Es gab im Dezember jedoch in Verbindung mit sehr markant ausgeprägten Westwetterlagen nicht nur viel Regen, sondern auch Tage mit Sturm- und Orkanböen. Herausragendes Ereignis war dabei Orkantief "Joachim", das am 16. Dezember vor allem Süddeutschland seine Wucht spüren ließ und regional Schäden verursachte.
Temperaturmittel erheblich über dem Durchschnitt
Die durchschnittliche Temperatur im Dezember lag deutschlandweit bei rund 3,8 Grad. Damit war es gut zweieinhalb Grad wärmer als im Mittel der letzten 30 Jahre. Der Dezember 2011 gehört damit zu den fünf mildesten Weihnachtsmonaten seit dem Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Wie groß die Wettergegensätze hierzulande in ein und demselben Monat sein können, zeigt ein Vergleich mit dem "Schneemonat" Dezember 2010: Letztes Jahr war der erste Wintermonat über sieben Grad kälter als in diesem Jahr.
Der großen Trockenheit im November folgte ein sehr nasser Dezember: Mit mehr als 120 Liter Regen pro Quadratmeter fielen im Mittel rund 175 Prozent des Klimawertes von 70 Liter. Damit zählte der Monat fast überall im Land zu den fünf nassesten Dezembern seit 1881. Am meisten geregnet hat es im Schwarzwald, wo mehr als 400 Liter Niederschlag zu verbuchen waren. Trockener als sonst war es nur in einem Dreieck zwischen Magdeburg, Erfurt und Dresden. Dort kamen im Schutz von Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge nur 35 bis 55 Liter Regen zusammen.
Der sehr nasse Dezember 2011 fällt aus dem Rahmen
Diesen ersten Wintermonat haben aber nicht nur viel Regen, milde Temperaturen und einige stürmische Tage, sondern auch wenige Sonnenstunden geprägt. Weil häufig dichte Regenwolken den Blick auf die Sonne versperrten, kam der Dezember im Schnitt nur auf etwa 30 Stunden Sonnenschein. Das langjährige Mittel von 1981 bis 2010 liegt bei gut 39 Stunden. Am sonnigsten fiel der Monat - verursacht durch zeitweilige Föhneffekte - östlich von Höhenzügen aus. Sonst blieb es regional jedoch längere Zeit sehr trüb.