Wetterrückblick
Rückblick Januar 2018
Äußerst mild, nass und trüb
Der Januar ist einer der wärmsten seit Messbeginn gewesen - von Winterwetter war wenig zu spüren. Stattdessen gab es viel Regen und Wind. Schlagzeilen machten zwei Hochwasserwellen und vor allem der Orkan FRIEDERIKE.

Der Orkan FRIEDERIKE tobte am 18. Januar zwischen Nordrhein-Westfalen und Sachsen mit Böen bis Tempo 140. In der Nähe von Erfurt riss der Sturm eine Schilderbrücke um. Bild: Stefan Koch
Mit einer Temperatur von 3,8 Grad ist der Monat fast drei Grad wärmer als das Mittel der vergangenen 30 Jahre gewesen. Deutschlandweit geht der Monat damit als sechstwärmster, in Baden-Württemberg sogar als allerwärmster Januar seit Messbeginn im Jahr 1881 in die Klimageschichte ein. Am Niederrhein gab es keinen einzigen Tag mit Frost. Am 24. wurden von Bremen bis Flensburg mit bis zu 14 Grad neue Wärmerekorde für Januar aufgestellt. Am höchsten stieg das Quecksilber mit 16,2 Grad am 3. Januar in Rheinfelden am Hochrhein.
Mit rund 100 Liter pro Quadratmeter fiel über 60 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Besonders nass war es im Südwesten: Baden-Württemberg stellte mit 160 Liter einen neuen Rekord auf. In St. Blasien im Südschwarzwald fielen sogar mehr als 500 Liter. Ergebnis war ein größeres Hochwasser am Rhein und seinen Zuflüssen. Um die Monatsmitte gab es im Bergland kräftige Schneefälle, am 21. lagen in Balderschwang im Allgäu 1,25 Meter Schnee. Tauwetter und neuer, ergiebiger Regen brachte anschließend eine zweite Hochwasserwelle.
Thema Sturm: Mit Tief BURGLIND begann der Januar am 3. bereits sehr stürmisch. Besonders im Süden gab es Schäden durch umgestürzte Bäume. In negativer Erinnerung wird aber besonders Orkan FRIEDERIKE bleiben, der am 18. Januar mit Böen bis 140 Kilometer pro Stunde besonders über die Landesmitte hinwegfegte und acht Menschenleben forderte. Die Bahn stellte den Fernverkehr im ganzen Land ein. Der Sturm war mit versicherten Schäden von schätzungsweise einer Milliarde Euro der teuerste Sturm in Deutschland seit Orkan KYRILL 2007.
Im Januar setzte sich die sehr trübe Witterung des Dezembers fort. Im Mittel schien die Sonne nur 35 Stunden. Im Nordosten Bayerns und im Sauerland gab es teils keine zehn Stunden. Auf dem Kahlen Asten schien die Sonne zwischen dem 1. Dezember und Ende Januar seit Messbeginn 1955 noch nie so wenig. Es gab aber auch Ausnahmen: Zwischen dem Bodensee und München lachte die Sonne teils über 80 Stunden.