Wetterrückblick
Extrem trüber Winter 2012/13
Heiligabend war der wärmste Tag
Kein Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor über 60 Jahren ist in Deutschland so grau und trüb gewesen wie der vergangene. Vor allem der Januar und Februar trugen mit extrem wenig Sonnenschein zu diesem Negativ-Rekord bei. Beim Niederschlag zeigte er sich dagegen leicht überdurchschnittlich, wobei sich auch im Flachland mehrfach eine geschlossene Schneedecke bilden konnte. Bei den Temperaturen gab es ein sprunghaftes Auf und Ab. Die wärmsten Tage des Winters waren kurioserweise gerade der Heiligabend und der erste Weihnachtsfeiertag.
Nicht nur gefühlt ist der Winter extrem grau und trüb ausgefallen. Er war auch der sonnenscheinärmste seit Beginn flächendeckender Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Jahre 1951 und unterbot damit den bisherigen Rekordhalter, den Winter 1969/70. Im Deutschlandmittel schien die Sonne nur 96 Stunden lang, regional wie beispielsweise in Teilen des Sauerlandes, des Thüringer Waldes oder rund um Schwerin gab es sogar nur rund 50 Sonnenstunden. Dies entspricht nur einem Drittel der im langjährigen Mittel im Winter zu messenden Sonnenscheindauer.
Trübster Winter seit Aufzeichnungsbeginn
Beim Niederschlag hingegen war der Winter in der Summe durchaus durchschnittlich. Hier gab es gegenüber dem landesweiten Klimamittel nur eine leichte Abweichung nach oben. Viel Schnee und auch Regen im Dezember hatten daran genauso Anteil wie niederschlagsreiche Phasen im Januar und Februar. Die meisten Niederschläge wurden in Alpennähe mit teils mehr als 600 Liter pro Quadratmeter registriert, am trockensten war es dagegen in Teilen Brandenburgs mit deutlich weniger als 100 Liter.
Leicht überdurchschnittliche Niederschlagsbilanz
Der Temperaturverlauf war vom mehrfachen Wechsel zwischen kalten und milden Witterungsphasen geprägt. Schon im Dezember schlug der Winter mit einigen Tagen Dauerfrost zu. Am 13. Dezember sank das Quecksilber im Süden auf Tiefstwerte um minus 20 Grad. Noch etwas kälter war es am 10. Februar, wo in Oberstdorf fast minus 23 Grad gemessen wurden. Die höchsten Temperaturen des Winters stellten sich zum Weihnachtstauwetter ein. In Freiburg zeigte das Thermometer an Heiligabend 18,9 Grad an, in Stuttgart waren es einen Tag später sehr milde 17 Grad.