Wetterrückblick
Rückblick Juli 2020
Sommermonat voller Kontraste
Hochs haben im Juli besonders dem Süden Deutschlands wiederholt Sonne und Hitze beschert. Dagegen zeigte sich der Norden unterkühlt, aber regenreich. Zeitweise war es auch nachts ungewöhnlich frisch. Erst zum Monatsausklang stellte sich fast landesweit heißes Hochsommerwetter ein.
Mit 17,9 Grad ist der Juli im Mittel 0,6 Grad kühler als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre gewesen. Es gab aber große Temperaturkontraste: Tiefs brachten vor allem dem Norden oft wolkenreiche und kühle Meeresluft. Dagegen konnte der Sommer im Süden immer wieder auftrumpfen. Dort war es nach der Monatsmitte durchweg warm mit auch heißen Tagen. Am 31. Juli ging es im südbadischen Rheinfelden sogar bis auf 38,5 Grad hinauf. Die tiefste Temperatur meldete am 12. Juli Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 1,1 Grad und leichtem Bodenfrost.
Nach einem ziemlich nassen Juni zeigte sich der Juli in vielen Regionen wieder sehr trocken. Mit rund 50 Liter pro Quadratmeter reichte es im Landesmittel nur für etwa zwei Drittel der durchschnittlichen Regenmenge. Die Niederschläge waren jedoch ungleich verteilt. Ausreichend Regen fiel im Küstenumfeld sowie am Alpenrand. Besonders südlich der Donau bildeten sich im ersten und letzten Monatsdrittel immer wieder kräftige Gewitter, die von Starkregen und teils bis zu 4 Zentimeter großen Hagelkörnern begleitet wurden.
Die höchste Tagesmenge mit fast 97 Liter Regen pro Quadratmeter meldete Murnau am Staffelsee in Oberbayern. Auf den ganzen Juli bezogen kam der meiste Regen mit 240 Liter in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen zusammen. Vom Saarland und vom Oberrhein bis nach Franken und Sachsen verschärfte sich dagegen die Trockenheit, sodass sich die Blätter erster Bäume verfärbten. Dort wurden im gesamten Monat gebietsweise nur knapp 10 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Zudem brachen kleinere Wald- und Flurbrände aus.
Beim Sonnenschein waren die Unterschiede ebenfalls groß. Im Bundesdurchschnitt schien die Sonne mit 230 Stunden nur etwas mehr als in den Jahren zuvor. "Überstunden" leistete sie vor allem im Westen und in der Mitte Baden-Württembergs sowie dem westlichen Bayern, wo örtlich 320 sonnige Stunden gezählt wurden. Oft bewölkt und fast schon herbstlich zeigten sich viele Regionen von den Küsten bis zu den Mittelgebirgen. So wurden beispielsweise in weiten Teilen Schleswig-Holsteins nur rund 150 Sonnenstunden registriert.
(Ein Bericht von Tommy Kühnlein aus der WetterOnline-Redaktion)