Wetterrückblick
Rückblick August 2020
Erste Hälfte mit Hitzewelle
Hitzewelle, Sommersturm und Regengüsse: Der August 2020 ist sehr vielfältig gewesen. Mancherorts gab es sogar Hitzerekorde. Trotz kräftiger Gewittergüsse mit Unwettern und Dauerregen verschärfte sich die Trockenheit in einigen Regionen.
Mit 19,9 Grad war der August im Mittel zwei Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders in den ersten drei Wochen trumpfte der Hochsommer auf, da Hochdruckeinfluss mit Mittelmeerluft überwog. Teile Norddeutschlands meldeten mit Spitzenwerten über 30 Grad so viele Hitzetage wie noch nie, in Hamburg gab es beispielsweise 11 Hitzetage. Der heißeste Tag mit 38,6 Grad war der 9. August in Trier-Petrisberg. Das war zugleich auch der heißeste Ort in diesem Sommer.
Zudem gab es viele tropische Nächte mit Tiefstwerten über 20 Grad, das war besonders in den Ballungsräumen an Rhein, Ruhr und Main vom 10. bis 14. August der Fall. Die tiefste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 3,5 Grad am 5. des Monats. Zum Monatsausklang wurden bei klarem Himmel Tiefstwerte von 10 bis 7 Grad gemessen.
Nach einem meist trockenen Juli regnete es im August in vielen Regionen endlich wieder ausgiebiger. Mit rund 90 Liter pro Quadratmeter fiel sogar etwa 15 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die höchste Tagesmenge mit 152 Liter Regen pro Quadratmeter verzeichnete am 3. August der Ort Aschau-Innerkoy im Chiemgau. Im Alpenvorland führten einige Flüsse Hochwasser. Auf den ganzen August bezogen kam der meiste Regen mit 200 bis 350 Liter am Alpenrand zusammen.
Zudem entluden sich einzelne starke Gewitter, die punktuell über 50 Liter Regen in kurzer Zeit hinterließen, unter anderem in den Mittelgebirgen und im Ruhrgebiet. Mancherorts standen Straßen, Unterführungen und Keller unter Wasser. Doch die lang ersehnten Regenfälle überquerten uns erst in den letzten Augusttagen. Zum Monatsausklang gingen auch im zuvor vom Niederschlag ausgesparten Norden und Osten Deutschlands bedeutsame Mengen nieder.
Tief KIRSTEN brachte am 16. August Dauerregen, verursachte jedoch auch Sturmschäden. Mit Tief MARLIS wenige Tage später gingen von Franken bis nach Sachsen 40 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Ab 2000 Meter Höhe schneite es in den Alpen zum Teil ordentlich. Allerdings gab es auch Regionen, die fast leer ausgingen. Im westlichen Saarland und am Niederrhein fielen im Monat lokal gerade einmal 15 Liter pro Quadratmeter.
Beim Sonnenschein gab es keine großen Auffälligkeiten. Im Bundesdurchschnitt schien die Sonne mit 220 Stunden nur etwas mehr als in den Jahren zuvor. "Überstunden" leistete sie vor allem vom Norddeutschen Tiefland bis zur Ostseeküste, wo örtlich 290 sonnige Stunden gezählt wurden. Etwa 100 Stunden weniger zeigte sie sich im Sauerland.
(Ein Bericht von Tommy Kühnlein aus der WetterOnline-Redaktion)