Wetterrückblick
Rückblick Juli 2011
Verbreitet nass und kühl
Der Juli ist nicht nur als recht kühl empfunden worden, er war es auch. Von kurzen Wärmeepisoden abgesehen gab es sogar mehrere Tage, an denen das Quecksilber auch nachmittags teilweise nicht über eher herbstlich anmutende 10 bis 15 Grad hinauskam. Bei zeitweise sehr wechselhaftem Wetter summierten sich dabei die Regenmengen in einigen Regionen Nord- und Ostdeutschlands sogar auf Rekordwerte von mehr als 300 Liter pro Quadratmeter, im Gegenzug schien die Sonne deutlich weniger häufig als im langjährigen Mittel.
Der Juli ist der erste Monat des Jahres gewesen, der kühler als im Durchschnitt war. Vor allem in der Südwesthälfte lag die Mitteltemperatur ein bis eineinhalb Grad darunter. Insgesamt gab es ein munteres Auf und Ab. Nach unterkühltem Monatsbeginn mit einstelligen Frühwerten und sogar vereinzeltem Bodenfrost folgte die wärmste Periode. Am 12. Juli lagen die Spitzenwerte am Rhein bei bis zu 33 Grad. In der zweiten Monatshälfte hingegen traten phasenweise regelrechte "Temperaturabstürze" auf, weil dann meist nördliche Windrichtungen dominierten.
Im Nordosten ist der Monat sehr nass ausgefallen. Dort regnete es mit gebietsweise 250 bis über 300 Liter drei- bis fünfmal so viel wie im langjährigen Mittel. Dauerregen und Unwetter setzten aber nicht nur dort Straßen und Keller unter Wasser. Auch südlich von Main und Donau fiel bis zu 100 Prozent mehr Regen als üblich. Trockener als im Durchschnitt war es vor allem von Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen und Hessen hinweg bis nach Rheinland-Pfalz: In Trier beispielsweise wurde nur die Hälfte des mittleren Monatsniederschlages gemessen.
Die Sonne zeigte sich im Juli zumeist weniger häufig als im Mittel. Dennoch wurden in Teilen Süddeutschlands etwa 200 Sonnenstunden registriert. Auch dies entspricht allerdings überwiegend nicht mehr als 70 bis 90 Prozent der durchschnittlichen Sonnenscheindauer. Am wenigsten schien die Sonne im Westen des Landes und dort insbesondere in den Mittelgebirgen, wo sie sich stellenweise nicht viel mehr als 100 Stunden und damit nur rund halb so lang wie in den sonnenscheinreichsten Regionen blicken ließ.