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Wetterrückblick

Donnerstag, 03.12.2020

Rückblick Herbst 2020

Warm und ungewöhnlich sonnig

Der Herbst hat sich über lange Strecken golden gezeigt. Besonders im September wehte noch mal ein Hauch von Spätsommer durchs Land. Nach einem nassen Oktober zeigte sich der November von einer ungewöhnlich sonnigen Seite und brachte sogar Temperaturrekorde.

Vor allem im September und im November zeigte sich der Herbst in Sachen Sonne verschwenderisch.

Der Herbst 2020 war mit einem Temperaturmittel von 10,3 Grad landesweit rund anderthalb Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Hochdruckgebiete brachten oft ruhige sowie teils sehr milde und sonnige Wetterphasen. Nur im Oktober dominierten Tiefs mit vielen Wolken und Regen. Die erste Septemberhälfte fiel meist noch spätsommerlich warm aus, zur Monatsmitte zeigte das Thermometer gebietsweise sogar Spitzenwerte über 30 Grad an. So meldete Trier-Petrisberg am 15. September heiße 34,8 Grad.

Der Herbst 2020 bilanzierte bei den Temperaturen zwar im oberen Mittelfeld, deutlich wärmer schlug er aber in den Jahren 2014 und 2006 zu Buche.

Erst im zweiten Oktoberdrittel kühlte es sich überall spürbar ab. Örtlich gab es erste Nachtfröste, doch nachhaltig kalt wurde es auch da noch nicht. Vielmehr strömte bis weit in den November hinein immer wieder milde Luft zu uns und bescherte für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. Erst im letzten Novemberdrittel lenkte Ex-Hurrikan ETA Polarluft zu uns. Den landesweit tiefsten Herbstwert mit minus 9,5 Grad registrierte das fränkische Bad Königshofen am 30. November.

Mit rund 150 Liter pro Quadratmeter fiel in diesem Herbst etwa ein Viertel weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt. Nasser war die Jahreszeit im vergangenen Jahr gewesen. Nachdem der September unter Hochdruckeinfluss zunächst meist trocken verlaufen war, hatten Tiefs zum Monatsende flächendeckende Niederschläge im Gepäck. In den Mittelgebirgen reichte dies für die erste Schneedecke. Die Ausläufer von Tief GISELA brachten Mitte Oktober auch in den östlichen Landesteilen die lang ersehnten ergiebigen Regenfälle.

Von September bis November fielen im Bundesmittel nur 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Am trockensten war es von Niedersachsen bis nach Hessen, wo teilweise weniger als 100 Liter Regen zusammenkamen.

Ganz anders sah dies wieder im Folgemonat aus. Nach 2011 war der November 2020 der zweittrockenste seit 1990. Der meiste Niederschlag im gesamten Herbst mit bis zu 480 Liter pro Quadratmeter kam im Schwarzwald sowie unmittelbar am Alpenrand zusammen. Die Gebiete mit dem größten Niederschlagsdefizit lagen in der Mitte des Landes.

Diesmal gab es mehr Sonnenschein als im Klimamittel. Die mit Abstand sonnigsten Herbste der letzten 20 Jahre, 2018, 2012 und 2005 blieben jedoch unerreicht.

Die Sonne zeigte sich in den drei Herbstmonaten mit rund 365 Stunden rund ein Drittel länger als im langjährigen Mittel. Die meisten "Überstunden" leistete sie im äußersten Süden sowie in der Leipziger Tieflandbucht mit örtlich mehr als 450 Stunden. Eher trüb und grau zeigte sich dagegen der äußerste Norden Deutschlands mit teils weniger als 270 Sonnenstunden.

(Ein Bericht von Tommy Kühnlein aus der WetterOnline-Redaktion)

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