Wetterrückblick
Rückblick August 2011
Vor allem im Norden sehr nass
Auch im letzten der drei Sommermonate zeigte sich das Wetter unbeständig. Dennoch gab es große Unterschiede zwischen Nord und Süd. Während die Temperatur im kühlen Norddeutschland nur wenig über dem geltenden Klimamittel lag, stieg sie im Süden 2 bis 3 Grad darüber. Dort lag auch die Zahl der Sonnenstunden rund 25 Prozent über, im Norden dagegen rund 30 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre. Und während in Teilen Bayerns kaum zwei Drittel der monatsüblichen Regenmenge fielen, kam auf der Insel Fehmarn sogar deren vierfache Menge zusammen.
Am kältesten war es zum Monatsende am Alpenrand und in Teilen des Südwestens, wo am 28. in Garmisch-Partenkirchen 3,5 Grad und am 31. in Nürburg-Barweiler, im Hunsrück, 3,6 Grad gemessen wurden. In höheren Mittelgebirgslagen wurden vereinzelt auch schon geringe Bodenfröste registriert. Dagegen kletterte das Quecksilber vor allem in der letzten Monatsdekade wiederholt nochmals über die 30-Grad-Marke. Heißeste Stadt war München, wo am 26. August mit 35,8 Grad sogar der Hitzerekord des ganzen Sommers aufgestellt wurde.
Die teils sehr ergiebigen Regenfälle im Norden waren im wesentlichen auf heftige Gewittergüsse zurückzuführen, die sich in der vorletzten Augustwoche im Bereich schwülheißer Luft über dem westlichen Mitteleuropa gebildet hatten und von der südwestlichen Windströmung vor allem über den Nordwesten Deutschlands gelenkt wurden. Am Ende dieser Hitzewelle standen aber auch in den anderen Landesteilen teils heftige Unwetter mit Starkregen, großem Hagel und Sturmböen, die vielerorts Schäden verursachten und einen markanten Temperatursturz einleiteten.
Auch wegen den häufig wiederkehrenden Randpositionen zu Schönwettergebieten über Süddeutschland war der Norden bei der Zahl der Sonnenstunden arg benachteilt. So mussten sich Sonnenhungrige dort vielfach mit weniger als 150 Stunden Sonne zufrieden geben, während gleichzeitig vom Hochrhein bis nach Südbayern mehr als 250 Stunden Sonnenschein registriert wurden. Trotz dieses so großen Süd-Nord-Gefälles blieb die Sonnenscheindauer jedoch deutschlandweit nur wenig hinter dem klimatischen Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 zurück.
Unterm Strich fiel die Witterung im August 2011 trotz den großen, regionalen Unterschieden also längst nicht überall aus dem Rahmen. Aufgrund der geografischen Lage Deutschlands inmitten der Westwindzone sind auch im Hochsommer nicht Dauersonne und Hitze, sondern der stete Wechsel von kühl und warm sowie die Folge von Sonne und Regengüssen der Normalfall. Daran gemessen war der diesjährige August zwar teils sehr nass, aber nur wenig wolkiger und auch nicht sehr viel wärmer, als nach den bisher gebräuchlichen Klimamitteln zu erwarten war.