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Wetterrückblick

Samstag, 25.02.2006

Strenger Winter 2005/2006

Viel Frost und viel Schnee

Der Winter 2005/2006 war einer der strengsten der letzten Jahrzehnte, er dauerte außerdem ungewöhnlich lange bis um den kalendarischen Frühlingsanfang und begann bereits sehr früh mit Schneefällen Ende November. Erinnerungen an 1963 und 1978/1979 wurden wach, um nur zwei Beispiele zu nennen. In mittleren Höhenlagen oberhalb von 300 Meter lag an insgesamt mindestens acht Wochen, in Lagen oberhalb von 500 bis 700 Meter an mindestens 14 Wochen eine mehr oder weniger mächtige Schneedecke.

Starke Schneefälle nahmen um den 26. November 2005 vom Bergischen Land bis zum Münsterland chaotische Ausmaße an. Es wurden Rekordschneehöhen von 30 bis über 50 Zentimeter erreicht. In Ostbayern fiel im Verlauf des Winters bis in Lagen um 500 Meter herab so viel Schnee, dass einige Dächer einstürzten oder zumindest einsturzgefährdet waren. Ein drittes Schneechaos im frost- und schneereichen Winter 2005/2006 gab es um den 4. März 2006 vor allem etwa von der Mainlinie bis zum Alpenvorland, aber auch in Schleswig-Holstein fielen zu dieser Zeit 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee.

Die mittlere Temperatur im Winter 2005/2006, errechnet aus den Monatsmitteln der Monate Dezember, Januar und Februar, lag zwischen minus 2.9 Grad in Kempten (Allgäu) und plus 3.4 Grad auf Helgoland. In Bezug auf die Referenzperiode von 1961 bis 1990 war es damit an der Nordseeküste etwas wärmer, sonst und insbesondere im Osten sowie im Süden Deutschlands aber mit negativen Abweichungswerten von unter 1 Grad deutlich kälter als im Durchschnitt.

Ungewöhnlich kalt war der März 2006 bis um den 23. des Monats, die mittlere Temperatur lag bis dahin verbreitet um 3 bis 5 Grad unter dem langjährigen Mittel! Mehr als 20 Frosttage und eine teils noch vorhandene Schneedecke behinderten zum Beispiel Bauarbeiten und sorgten für erhebliche Verzögerungen in der Landwirtschaft, weil die bis in tiefere Schichten hart gefrorenen Böden kaum bearbeitet werden konnten.

Verbreitet war der Winter niederschlagsarm, binnen der drei Monate von Dezember bis Februar wurden an der Nord- und Ostseeküste kaum 100 Liter pro Qudadratmeter (Liter/qm) überschritten. Auf dem Festland zeigte sich der Winter zumindest in sämtlichen tiefer gelegenen Regionen ebenfalls signifikant trockener als im langjährigen Durchschnitt. Die gemessenen Gesamtsummen bewegten sich meist zwischen 100 und 130 Liter/qm. Nur in den höheren Lagen der nördlichen Mittelgebirge wurden um 200 Liter/qm registriert, auch dies sind nur 0.45 bis 0.65 Prozent der Niederschlagssumme gemäß der langjährigen Mittelwerte. Auf der Zugspitze war eine Niederschlagssumme von 540 Liter/qm zu verbuchen, dies sind 103 Prozent der Durchschnittssumme, die dort 525 Liter/qm in den Monaten Dezember, Januar, Februar beträgt.

Die meisten Sonnenstunden - knapp 460 - gab es auf der Zugspitze. Vom Schwarzwald über Schwaben bis zum Allgäu wurden 230 bis 280 Sonnenstunden registriert. Dies entspricht - ebenso wie auf der Zugspitze - etwa 120 Prozent der langjährigen Mittelwerte. Sonst schien die Sonne in den Niederungen häufig 140 bis 180 Stunden, verglichen mit den langjährigen Mittelwerten war dies etwas mehr.

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