Wetterrückblick
Rückblick April 2011
Trockenheit und Wärme
Auch in diesem Jahr hat es wieder nicht das klassische, unbeständige Aprilwetter gegeben. Wie schon in den Jahren 2007 und 2009 verlief der April außergewöhnlich trocken und sehr sonnig. Außerdem war der Monat drei bis fünf Grad wärmer als im Schnitt und damit der zweitwärmste seit dem Beginn der Wetteraufzeichungen. Trockenheit und Wärme setzten Wolken von Blütenstaub frei, die sich rasch über Autos und Fensterbänke legten. Viele Pollenallergiker hatten massive Beschwerden.
Die wärmsten Tage des Monats fielen in die Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag. Weit verbreitet konnten bei 22 bis 26 Grad schon die Sommerkleider ausprobiert werden, und in Bendorf bei Koblenz kletterte das Quecksilber sogar schon bis 28,5 Grad. Nur knapp eine Woche zuvor war es noch kalt mit Nachtfrost von 0 bis minus 4 Grad und Bodenfrost bis minus 8 Grad. Ansonsten brachten Wärme und Sonnenschein Kirsch- und Apfelbäume deutlich früher zum Blühen als in vielen anderen Jahren.
Die Sonne schien im April weit verbreitet 220 bis 260 Stunden, auf den Nord- und Ostseeinseln sowie im Oberrheingraben sogar etwa 280 Stunden lang. Das sind 35 bis 75 Prozent mehr als im Durchschnitt, und allein am langen Osterwochenende verwöhnten 40 bis 52 Stunden Sonnenschein die Erholungssuchenden. Einige kleine Karfreitags-Gewitter im äußersten Südwesten und Westen schmälerten den freundlichen Gesamteindruck an den Feiertagen nur wenig.
Von den zahlreichen, ruhigen und beständigen Hochdrucklagen abgesehen gab es nur wenig Turbulenzen beim Wetter. So führte die Kombination aus staubtrockenen Böden und Spitzenböen um 100 Stundenkilometer zu einem Sandsturm bei Rostock. Auf der A19 kam es zu einer Massenkarambolage. Als weitere markante Wetterereignisse lassen sich 15 bis 17 Zentimeter Neuschnee im Erzgebirge und erste Hagelgewitter südlich von München anführen. Eine nasskalte Nordwindlage hatte die Schneefälle vom 13. auf den 14. April ausgelöst.
Geregnet hat es vielerorts nur an 3 bis 5 Tagen. Indizien für die Trockenheit waren niedrige Flusspegel und erste Waldbrände. Nennenswerte Niederschläge gab es meist nur am ersten Aprilsonntag, zur Monatsmitte und kurz nach Ostern. Zu den insgesamt nassesten Orten zählten Zinnwald und der Fichtelberg im Erzgebirge, wo knapp 60 bis etwas mehr als 70 Liter pro Quadratmeter fielen und damit durchschnittliche Mengen zu verbuchen waren. Dagegen regnete es an der Nordseeküste nur 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter.