Unwetter im Rückblick
Land unter rund um den Harz
Katastrophales Hochwasser
Sintflutartige Regenfälle haben Ende Juli 2017 viele Orte in Südniedersachsen und rund um den Harz unter Wasser gesetzt. Das Hochwasser erreichte an einigen Flüssen Rekordhöhe. Bei Hildesheim brach ein Innerste-Damm.
Nach 100 bis 250 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von zwei Tagen gab es vor allem an den Harz-Flüssen ein schweres Hochwasser. Besonders betroffen war die Innerste in Südniedersachsen, an der bei Heersum ein Deich brach. Der Pegel überbot mit 7,16 Meter am 25. Juli den alten Rekord aus dem Jahr 2007 um fast einen halben Meter. Nach dem Deichbruch sank er rasch um einige Zentimeter. In Hildesheim wurden viele Straßen überflutet und gesperrt, weshalb es zu langen Staus und einem Verkehrschaos im Berufsverkehr der Großstadt kam.
Katastrophale Zustände gab es auch in Silstedt vor den Toren von Wernigerode am Harz. Das Wasser stand in dem Ort bis zu einem Meter hoch, Menschen konnten ihre überfluteten Häuser nicht mehr verlassen und die Feuerwehr hatte Schwierigkeiten bei der Evakuierung mit Schlauchbooten. Die Fluten rissen sogar Autos mit. Die Innenstadt von Goslar am Harz wurde aufgrund von Überflutungen komplett gesperrt und eine Brücke in Altenau im Harz kontrolliert zerstört, um den Wasserdurchlauf zu erhöhen.
Auch die Altstadt von Bad Salzdetfurth bei Hildesheim stand teils mehr als einen Meter unter Wasser. Die Flut schoss mit hohem Tempo durch die Straßen, dutzende Häuser wurden überflutet. In der Innenstadt waren zwischenzeitlich Strom und Telefon ausgefallen. Auch in anderen Landesteilen verursachte der Dauerregen Überschwemmungen. Ursache dafür war Tief ALFRED, das vom 23. bis 25. Juli 2017 über Deutschland kreiste. Innerhalb von zwei Tagen war in Teilen Deutschlands deutlich mehr Regen gefallen als sonst im gesamten Juli.
Die Aufräumarbeiten hielten mehrere Tage an. Die Schäden gingen in zweistellige Millionenhöhe. Besonders hart traf das Hochwasser auch den Kulturcampus der Universität Hildesheim - hier entstand ein Schaden im siebenstelligen Bereich. Das Gebäude liegt in einer denkmalgeschützten Burganlage. In der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Goslar lagen die Schäden bei 2,5 Millionen Euro. Die niedersächsische Regierung kündigte kurz nach der Flutkatastrophe finanzielle Hilfen in Höhe von 25 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Unwetter im Rückblick
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