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Unwetter im Rückblick

Sonntag, 31.08.2003

Rückblick: Hitzesommer 2003

Höchstwerte bis zu 40 Grad

Der Sommer 2003 war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - reihenweise purzelten Rekorde. Der Höhepunkt der Hitze gipfelte in einer Reihe tropischer Tage in der ersten Augusthälfte, vor allem im Süden und Südwesten gab es über eine Woche Höchstwerte von 35 Grad und mehr. Am Oberrhein wurde es am 9. und 13. August sogar 40,2 Grad heiß, damit wurde der Allzeit-Hitzerekord für Deutschland eingestellt. Freiburg registrierte eine mittlere Augusttemperatur von 25,5 Grad, das ist mehr als in Algier (Nordafrika)!

40 Grad im Süden Deutschlands

Am wärmsten wurde es mit 40,2 Grad in Karlsruhe (9. August) und Freiburg (13. August). In Roth bei Nürnberg wurde mit 40,4 Grad ein noch höherer Wert gemessen, dieser Rekord wurde aber später nicht bestätigt.

Die Auswirkungen waren gravierend, viele Menschen litten unter unerträglichen Temperaturen. Vor allem Dachgeschosswohnungen in den Städten heizten sich enorm auf. Nachttemperaturen von 20 bis 25 Grad und kaum Wind machten ein Durchlüften und Abkühlen der überhitzten Räume fast unmöglich. Für alte und durch Krankheit geschwächte Menschen war die Hitzewelle sogar lebensbedrohlich: Allein in Deutschland starben mehrere tausend Menschen an den Folgen der extremen Temperaturen.

Fieberkurve von Mannheim

Wie hier in Mannheim erreichte die Temperatur im August 2003 in Süddeutschland tagelang 35 Grad und mehr. Erst zum Monatsende kühlte es deutlich ab.

Der Sommer 2003 war jedoch nicht nur rekordheiß, sondern auch extrem trocken. Bereits im Frühjahr blieben größere Niederschläge aus, die Trockenheit setzte sich dann in den Sommermonaten nahtlos weiter fort. Viele Flüsse führten schon im Mai Niedrigwasser. Die Dürreprobleme verschärften sich dann im August dramatisch: Das Getreide verdorrte auf den Feldern, Bäume warfen ihr Laub ab, kleinere Flüsse und sogar einige Stauseen trockneten komplett aus. Die Binnenschifffahrt wurde aufgrund der rekordniedrigen Flusspegel vielerorts eingestellt.

Dürre sorgt für Rekordniedrigwasser

In Düsseldorf erreichte der Rhein einen bis dahin nie gemessenen Tiefststand. Die Auswirkungen für die Binnenschifffahrt waren gravierend, es gab viele Fahrverbote. Bildquelle: dpa

Nicht nur Deutschland, sondern ganz West- und Mitteleuropa lagen unter der Hitzeglocke. Am stärksten betroffen waren neben Süddeutschland die Schweiz und Frankreich, die ebenfalls mit Temperaturen um 40 Grad und enormen Dürreproblemen zu kämpfen hatten. Verbreitet brachen Waldbrände aus, die teilweise kaum unter Kontrolle gebracht werden konnten. Grund für die Hitze war eine sogenannte Omega-Lage mit einem kräftigen Hochdruckgebiet, das die europäische Wetterkarte wochenlang dominierte.

Hitzeglocke über Teilen Europas

Die Auswirkungen des Hitzesommers 2003 waren in Frankreich, der Schweiz und Süddeutschland am schlimmsten. Dort lagen die Temperaturabweichungen für den Monat August bis zu sechs Grad über dem langjährigen Mittelwert.

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