Unwetter im Rückblick
Schweres Hochwasser an der Elbe
Orte und Dörfer evakuiert
Ganze Landstriche unter Wasser, Dörfer überflutet, Häuser zerstört: Schweres Hochwasser hat vor allem an der Elbe Anfang April 2006 immense Schäden angerichtet. An einigen Stellen stiegen die Pegel höher als bei der Jahrhundertflut 2002.
Nach ergiebigen Regenfällen und starkem Tauwetter schwollen Ende März 2006 viele Flüsse besonders in Ostdeutschland an. An der Oder und Elbe kam es zu größeren Überschwemmungen, besonders an der Elbe spitzte sich die Lage zu. Die Behörden riefen in einigen Städten und Gemeinden den Katastrophenalarm aus, nachdem einige Pegel Warnstufe 3 und 4 erreicht hatten. Die Marken der Jahrhundertflut von 2002 wurden an einigen Orten sogar leicht übertroffen. Der langgestreckte Hochwasserscheitel passierte Sachsen zwischen dem 1. und 5. April.
Der Pegel in Dresden lag mit 7,49 Meter am 4. April deutlich unter dem Rekordpegel von 2002. Dennoch mussten die Behörden für einige Stadtteile der sächsischen Landeshauptstadt sowie für zahlreiche Gemeinden den Katastrophenalarm auslösen. In Dresden wurden nur wenige ufernahe Bereiche überschwemmt, meist liefen Keller voll. Schlimmer sah es in den Städten Bad Schandau, Pirna und Meißen aus. In Sachsen-Anhalt und Brandenburg hielten dagegen die Deiche dem Hochwasser stand. Magdeburg konnte durch den Elbe-Umflutkanal entlastet werden.
Auch in Niedersachsen standen einige Orte unter Wasser, unter anderem die historische Altstadt von Hitzacker. Dort lag der Pegel höher als bei der Jahrhundertflut 2002. Stark betroffene Regionen mussten evakuiert werden, das THW und die Feuerwehr brachten Menschen mit Booten in Sicherheit. Zahlreiche ufernahe Straßen mussten gesperrt werden. Auch Teile der Altstadt von Lauenburg in Schleswig-Holstein standen unter Wasser, dort erreichte der Pegel am 9. April 2006 einen Höchststand von 9,12 Meter.
Von dem katastrophalen Hochwasser waren nicht nur Deutschland, sondern auch andere Länder Zentraleuropas betroffen. In Österreich forderten die Fluten mindestens ein Todesopfer. Im Osten Österreichs an der Grenze zur Slowakei brachen mehrere Dämme. In Budapest in Ungarn stieg die Donau auf die Rekordmarke von 8,58 Meter. In Tschechien wurde das Elbe-Einzugsgebiet nördlich der Hauptstadt Prag bis zur deutschen Grenze zum Notstandsgebiet erklärt, einige Ortschaften wurden zwangsevakuiert. Mehrere Menschen starben durch die Fluten.
In Rumänien und Bulgarien schwollen die Donau und ihre Nebenflüsse nach Tauwetter und ergiebigen Regenfällen ab dem 11. April 2006 stark an. Für zahlreiche Orte wurde der Notstand erklärt, nachdem aufgeweichte Schutzdämme entlang der Donau nachgegeben hatten. Auch in Serbien-Montenegro verhängten die Regionalregierungen wegen Überschwemmungsgefahr den Ausnahmezustand. Der Fluss Tisa erreichte mit 8,02 Meter seinen höchsten Wasserstand seit hundert Jahren.
Unwetter im Rückblick
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