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Unwetter im Rückblick

Sonntag, 23.05.1999

Pfingsthochwasser in Bayern

Ganze Landstriche unter Wasser

Es war die größte Katastrophe der Nachkriegszeit in Teilen Bayerns: An Pfingsten 1999 führten nach ergiebigen Regenfällen viele Flüsse starkes Hochwasser. Ganze Landstriche standen tagelang unter Wasser.

Völlig vom Hochwasser eingeschlossen und damit von der Außenwelt abgeschnitten liegt der Ort Eschenlohe bei Garmisch-Partenkirchen am 22. Mai 1999. Bild: dpa

Die Lage war in Bayern dramatisch. An den Pfingstfeiertagen im Jahr 1999 regnete es in Oberbayern und im Allgäu ergiebig. Hinzu kam die Schneeschmelze nach einem schneereichen Winter. Unter anderem die Flüsse Iller, Wertach, Ammer und Loisach führten starkes Hochwasser und traten über die Ufer. Die Wassermassen ergossen sich über mehrere Orte. Keller liefen voll, Muren gingen ab, Bürger schleppten Sandsäcke bis zur Erschöpfung. Innerhalb weniger Stunden stiegen die Pegel von Isar und Loisach um einen halben Meter.

Erdrutsche blockierten einige Straßen. Andere Strecken mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. In mehreren Landkreisen Südbayerns waren die Feuerwehr, Wasserwacht, Technisches Hilfswerk und Bayerisches Rotes Kreuz pausenlos im Einsatz. Die Bürger waren aufgerufen, ihr Wasser abzukochen, weil die Trinkwasserquellen verschmutzt wurden. An der Isar wurde ein "200-jähriges Hochwasser" gemeldet, das heißt, dass das statistisch gesehen nur alle 150 bis 200 Jahre vorkommt.

Mit einem Schlauchboot transportieren Männer eine Holzbank durch das überflutete Neustadt an der Donau. In der Gegend gilt nach einem Dammbruch Land unter. Bild: dpa

Auch die Donau trat über die Ufer. Das bekannte Kloster Weltenburg wurde erstmals seit 150 Jahren überflutet. Besonders schlimm traf es Neustadt an der Donau, wo am Morgen des 24. Mai ein Damm brach. Weite Teile der Stadt standen kurze Zeit später unter Wasser. In Bayern starben fünf Menschen in den Fluten. Über 100.000 Menschen waren vom Hochwasser betroffen. Die Gesamtschäden beliefen sich auf über eine Milliarde Euro.

(WO/dpa)

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