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Unwetter im Rückblick

Donnerstag, 01.03.2018

Schneemassen an der Ostsee

Lake-Effekt bringt viel Schnee

In einigen Regionen an der Ostsee haben Ende Februar und Anfang März 2018 kräftige Schneeschauer und starker Wind zu Chaos geführt. Stellenweise waren die Straßen durch meterhohe Schneewehen unpassierbar.

Flensburg versinkt im Schnee. Der Gehweg wird zu einem Hindernisparcours. Bild: André Mackus

Immer wieder luden von der Ostsee her Schneeschauer über denselben Gebieten viel Schnee an den Küsten ab. Mitunter war es auch weiter landeinwärts tief verschneit. Besonders heftig traf es Flensburg und Umgebung: Die Einwohner kämpften mit Schneeverwehungen. Der Verkehr stand still, Fahrzeuge steckten in Schneewehen fest und blockierten Straßen. Der Busverkehr wurde eingestellt und der Unterricht an den Schulen fiel aus. Die Räumfahrzeuge kamen nicht mehr hinterher, die Fahrbahnen von den Schneemassen zu befreien.

Die Flensburger Polizei bat die Bürger, ihre Autos stehen zu lassen. Der starke Nordostwind wirbelte den Pulverschnee immer wieder auf und verteilte ihn neu, sodass meterhohe Schneewehen die Straßen und Gehwege säumten. Insbesondere im Bereich zwischen Niebüll und Flensburg behinderten diese Verwehungen den Verkehr, auch auf den Autobahnen. Mehrere Landesstraßen blieben gesperrt, im Bahnverkehr fielen zahlreiche Züge aus. Ein Schneezug musste zunächst die Gleise räumen.

Auch in vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommern gab es massive Probleme. Stellenweise fielen in kurzer bis zu 30 Zentimeter Schnee. Vor allem an der Ostseeküste und auf Rügen wurde der Schnee mancherorts von kräftigen Böen zu Schneebergen aufgetürmt. Einige Autofahrer blieben im Schnee stecken. Wegen massiver Verwehungen sperrte die Polizei einzelne Abschnitte auf Kreis- und Landstraßen.

Verantwortlich für die Schneemassen war der sogenannte Lake-Effekt an der Ostsee. Dabei legt ein kräftiger kalter Ostwind einen langen Weg über der noch relativ warmen Ostsee zurück und nimmt reichlich Wasserdampf auf. Zugleich hält sich in höheren Luftschichten eisig kalte Luft. Es bilden sich Quellwolken, die sich zu Schneeschauern ausbauen und mit einem auflandigen Wind die Küste erreichen. Sie ziehen in "Straßen" dann bis weit ins Binnenland hinein und lassen oft in kurzer Zeit reichlich Schnee zurück.

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