Unwetter im Rückblick
Zehn Tage lang täglich Unwetter
Außergewöhnliche Wetterlage
Flutwellen, Hagelmassen, Blitzschläge und sogar Tornados: Zehn Tage lang hielt eine beispiellose Unwetterserie Deutschland und weite Teile Europas in Atem. Ursache war eine außergewöhnliche Wetterlage.
Braunsbach in Baden-Württemberg, Simbach am Inn in Bayern, das Ahrtal und noch einige andere Orte sind Anfang Juni zu trauriger Berühmtheit gelangt. Dort sorgten heftige Unwetter mit enormen Regensummen für Schlammlawinen, Flutwellen und Hochwasser. Ganz Ortschaften wurden überflutet, Campingplätze weggerissen und Straßen unterspült. Bäche und Flüsse traten über die Ufer. Der Schaden geht in die Milliarden, mindestens zehn Menschen kamen ums Leben. Viele andere überlebten, verloren aber ihre gesamte Existenz.
Seit Ende Mai hielten Unwetter zehn Tage lang vor allem die Südhälfte Deutschlands in Atem. Zehn Tote und Schäden in Milliardenhöhe sind die vorläufige Bilanz. Ursache dieser heftigen Gewitter war eine sogenannte blockierte Wetterlage. Ein starkes Hoch über Skandinavien hielt Atlantiktiefs auf Abstand. Stattdessen sickerte schwülwarme Luft ein, in der immer wieder Mini-Gewittertiefs entstehen konnten. Aufgrund des kaum vorhandenen Windes zogen die Gewitter nur sehr langsam, was enorme Regenmengen in einem eng begrenzten Gebiet zur Folge hatte.
Solche windschwachen Unwetterlagen kommen in fast jedem Sommer vor und sind an sich nichts Außergewöhnliches. Allerdings wird die schwülwarme Gewitterluft in den allermeisten Fällen spätestens nach zwei bis drei Tagen ausgeräumt. Da dies jedoch dieses Mal vom blockierenden Skandinavien-Hoch verhindert wurde, entwickelte sich einer der längsten und folgenreichsten Unwetterserien der letzten Jahrzehnte.
Ob auch der Klimawandel dazu beigetragen hat, dass die Unwetterserie so heftig wurde, ist schwer zu sagen. Heftige Gewitter und Fluten gab es in den europäischen Sommermonaten schon immer. Die außergewöhnlich lange Dauer dieser Serie lässt allerdings aufhorchen: Schon seit Jahren beobachten Forscher, dass die durchschnittliche Dauer einer Wetterlage in Europa immer länger wird. Dies steht im Einklang mit den Klimawandel-Prognosen vieler Forscher. Es könnte also durchaus sein, dass dieser Faktor die Unwetterlage verschärft hat.
Unwetter im Rückblick
Bisweilen zeigt sich das Wetter von seiner extremen oder auch außergewöhnlichen Seite. Ob Gewitter, Hochwasser, Sturm oder einfach nur außergewöhnliche Temperaturen - die WetterOnline Wetterredaktion beobachtet permanent das weltweite Wettergeschehen und berichtet umfassend und fachkompetent.