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Tropenstürme - Spezial

Böen von vernichtender Kraft

Die fünf Kategorien der Gefahr

Im Gegensatz zu außertropischen Sturmsystemen entfalten tropische Wirbelstürme die größten Windgeschwindigkeiten nicht in mehreren Kilometern Höhe, sondern im unteren Bereich des Sturms relativ dicht über der Erd- bzw. über der Meeresoberfläche.

Während in mittleren und hohen geografischen Breiten wie zum Beispiel bei den typischen Sturmlagen in Europa die 12-teilige Beaufort-Skala meist ausreicht, um die Stärke eines Sturmfelds zu beschreiben, wird ein tropischer Sturm erst bei Erreichen von Orkanstärke, also Windstärke 12 Beaufort bzw. 119 Stundenkilometern im Ein-Minuten-Mittel zum Hurrikan oder Taifun.

Landgang von Hurrikan "Katrina" im Radarbild

Bildquelle: National Weather Service - Gut ist im Radarbild die spiralförmige Anordnung der gewaltigen Regenbänder ums Auge des Hurrikans "Katrina" zu erkennen.

Starke Hurrikane können, ebenso wie auch die tropischen Wirbelstürme in den anderen Meeresgebieten, leicht 200 Stundenkilometer überschreiten und in Böen sogar über 350 Stundenkilometer erreichen. Um die Stärke und damit die Zerstörungskraft eines Hurrikans besser einschätzen zu können, entwickelten die Meteorologen Herbert Saffir und Bob Simpson im Jahre 1972 eine 5-teilige Skala, die so genannte "Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala". Diese ordnet Hurrikane in Abhängigkeit von ihrer mittleren Windgeschwindigkeit den folgenden 5 Kategorien zu.

Die 5-teilige Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala

Und hier analog auch noch die entsprechenden Grenzdaten für die Einstufung als Tropisches Tief (TD) sowie für die Bezeichnung Tropischer Sturm (TS):

Die Kategorien von "Dean" als farbige Bahnspur

Bildquelle: NWS - Die Farbdarstellung macht die einzelnen Entwicklungsstadien des Sturms während seiner Verlagerung über den Atlantik sichtbar.

Wegen den großen Gefahren, die von einem Hurrikan ausgehen, überwacht ein Stab von Meteorologen akribisch jede Bewegung eines verdächtigen Sturmsystems, das sich über dem mittleren Atlantik bildet. Dazu werden fortlaufend die Bilder und Messdaten von Wettersatelliten und Schiffen sowie von automatischen Messbojen ausgewertet. Nähert sich ein Hurrikan den Küsten, steigen zudem Flugzeuge auf und dringen bis ins Auge des Sturms vor, um auch von dort pausenlos neue Messdaten zu gewinnen und die Kategorie des Sturms zu bestimmen.

Hurrikanflieger auf dem Weg ins Zentrum eines Hurrikans

Bildquelle: NOAA - Die mit Spezialinstrumenten ausgerüsteten Flugzeuge erkunden die meteorologischen Entwicklungen im Inneren eines Hurrikans, - ein gefahrvoller Einsatz, der dabei hilft, Menschenleben zu retten.

Auf diese Weise wird jede Abschwächung, Verstärkung oder Richtungsänderung des Hurrikans frühzeitig erfasst und es können alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung getroffen werden. Aber trotz des immensen Aufwands, der zur ständigen Überwachung sich entwickelnder Hurrikane betrieben wird, können ihre gewaltigen Schäden nicht verhindert werden. Zum Beispiel erwies sich der Hurrikan "Katrina" mit einer Schadensumme von über 62 Milliarden US-Dollar als der teuerste Hurrikan aller Zeiten.

1992 verwüstete Hurrikan "Andrew" große Teile Floridas

Bildquelle: Public Domain - Luftbilder machen das ganze Ausmaß der Zerstörungen deutlich.

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