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Vom nassesten zum trockensten Ort der Erde - Wetterweltreise

Wetterweltreise

Vom nassesten zum trockensten Ort der Erde

Das sind wir
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Das sind wir

Schön, dass ihr vorbeischaut! Wir, das sind die beiden Meteorologen Daniel (40) und Verena (40) mit unseren Kindern Naira (9) und Marisa (7). Wir arbeiten beide bei WetterOnline. Daniel verarbeitet Wettermeldungen und ist für die Verifikation der Wettervorhersagen verantwortlich. Verena arbeitet in der Wetterredaktion. Daher hat sie auch die meisten Beiträge geschrieben.

"Wir lieben Wetter"

Das Motto von WetterOnline ist auch unseres. Wir sind beide von früh an wetterbegeistert. Für uns gibt es nichts Schöneres als einer Wolke beim Wachsen zuzuschauen oder vorbeiziehende Nebelschwaden zu beobachten. Auch unsere Kinder haben wir mittlerweile angesteckt.  Durchweg sonnige Regionen sind für uns eher uninteressant, Orte mit schönen Wolkenstrukturen oder Wetterextremen reizen uns. Für uns war es schon lange ein Traum, einen Teil dieser Orte zu bereisen.

Die Route der Wetterweltreise

Grob gesagt ging es von Dezember 2019 bis Ende März 2020 von Deutschland aus über Indien und Indonesien weiter nach Neuseeland. Anschließend standen Patagonien im Süden von Chile und Argentinien sowie die Wüste Atacama im Norden Chiles auf dem Programm. Ursprünglich war danach noch ein zweiwöchiger Aufenthalt in Brasilien geplant. Wegen der Corona-Pandemie mussten wir früher abreisen, was auch nicht ganz so leicht war.

Wetterweltreise - Die RouteVon Deutschland aus geht es über Indien, Indonesien und Neuseeland nach Südamerika und wieder nach Hause.

Indien

Die nassesten Orte der Erde

Als erstes haben wir die nassesten Orte der Erde im Nordosten Indiens besucht. In Cherrapunji wurde mit 26470 Litern pro Quadratmeter der bisher höchste 12-monatige Niederschlag registriert. Das benachbarte Mawsynram hält mit 11872 Litern pro Quadratmeter den aktuellen Rekord für den höchsten durchschnittlichen Jahresniederschlag.

Rekord [l/m²]OrtZeitraum
Höchste durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge 12.440Mawsynram/Indien 1971-2000
Höchste Niederschlagsmenge in 12 Monaten 26.470 Cherrapunji/Indien Juli 1860-1861
Höchste Niederschlagsmenge in 48 Stunden 2.493 Cherrapunji/Indien 15.-16.06.1995
Höchste Niederschlagsmenge in 24 Stunden1.825Foc-Foc/La Réunion07.-08.01.1966

Dabei fallen 90 Prozent des Niederschlags in nur sechs Monaten. Zum Vergleich: Bei uns regnet es meist 500-1000 Liter pro Jahr. Die Gegend im Nordosten Indiens ist landschaftlich auch aufgrund des vielen Regens besonders reizvoll.

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Cherrapunji (indisch Sohra) und Mawsynram sind die nassesten Orte der Erde. Auf ihrer Wetterweltreise entdeckt Verena Leyendecker mit ihrer Familie die abgelegenen Orte im Nordosten Indiens.

Ringförmige Sonnenfinsternis

Anschließend ging es weiter in den Süden Indiens. Im Bundesstaat Kerala haben wir an Weihnachten eine ringförmige Sonnenfinsternis erlebt. Dabei schiebt sich der Mond, wie bei einer totalen Sonnenfinsternis vor die Sonne. Er ist jedoch besonders weit weg von der Erde und kann aufgrund seiner großen Entfernung die Sonne nicht komplett verdecken. Der äußere Rand der Sonne war als feuriger Ring sichtbar.

SonnenfinsternisIm Süden Indiens ist an Weihnachten am 26. Dezember 2019 eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen.

Indonesien

Lombok

Nach einem kurzen Abstecher nach Singapur an Silvester erreichten wir die indonesische Insel Lombok. Wir waren im Januar zur Regenzeit dort. Wir hofften auf hochreichende tropische Gewitter. Doch in der Regenzeit haben wir kaum Regen zu Gesicht bekommen.

Zu Beginn unseres Aufenthaltes sehen wir an der Westküste einen farbenprächtigen SonnenuntergangZu Beginn unseres Aufenthaltes sehen wir an der Westküste einen farbenprächtigen Sonnenuntergang. Diese Wolke bringt tatsächlich auch etwas Regen hervor.

Vulkan Tambora auf Sumbawa

Auf Lomboks Nachbarinsel Sumbawa befindet sich der Vulkan Tambora, dessen Ausbruch im Jahre 1815 die größte Eruption seit mehr als 22000 Jahren war. Die Aerosole verteilten sich damals auf der ganzen Welt und brachten im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas das "Jahr ohne Sommer".

TamboraSatellitenaufnahme: Aus dem All ist die breite Caldera des Vulkans Tambora gut zu sehen. Seine Explosion im Jahr 1816 war für das „Jahr ohne Sommer“ verantwortlich. Bild: NASA - Bild: NASA

Ein Höhepunkt der Reise war der Aufstieg zum Kraterrand des Vulkans. Von unserem Camp sind wir mitten in der Nacht los, um zur Dämmerung oben zu sein. Als wir ankamen, lag unter uns noch ein großes schwarzes Loch, die riesigen Steilwände konnte man nur erahnen. Die hochreichenden Wolken begannen sich langsam orange zu färben und immer mehr vom Krater wurde sichtbar. Es war ein magischer Moment.

Neuseeland

Das Land der Wettergegensätze

Unsere Reise mit dem Camper durch Neuseeland führte uns zunächst zum mächtigsten Gletscher Neuseelands, dem Tasman Gletscher. Anschließend besuchten wir den Fox und Franz-Joseph Gletscher an der Westküste. Alle Gletscher gehen mittlerweile stark zurück, doch bis vor etwa zehn Jahren wiesen sie ein ganz anderes Verhalten auf.

An Neuseelands faszinierte uns die Weite der wundervollen Landschaft sowie die Wettergegensätze auf der Südinsel. Das Besondere dabei: Die trockenste und die nasseste Region des Landes sind nur etwa 100 Kilometer Luftlinie entfernt.

Zum Schluss unserer Neuseelandreise haben wir noch eine Woche auf der vulkanischen Nordinsel Neuseelands verbracht. Ein touristischer Höhepunkt war eine Wanderung durch den Tongariro Nationalpark. Die höchste Erhebung des Vulkanmassivs, der Mount Ngauruhoe, gilt im Film „Herr der Ringe“ als Schicksalsberg.

Der Schicksalsberg aus Herr der RingeDer Schicksalsberg aus „Herr der Ringe“ ist der Mount Ngauruhoe (ausgesprochen etwa „naruhoi“).

Patagonien

Weiter ging es nach Patagonien im Süden von Chile und Argentinien. Für uns waren die 7 Grad am Morgen erstmal ein Temperturschock. Mit dem Zelt und ausgiebigen Wanderungen sind wir dann durch das raue Klima Patagoniens. Zwischenzeitlich hatten wie allerdings auch Sonne und T-Shirt-Wetter.

Die Sicht auf die Bergkette auf dem Weg zum Mirador CóndorDie Sicht auf die Bergkette auf dem Weg zum Mirador Cóndor. Man sieht, wir haben T-Shirt Wetter.

Ein Höhepunkt in Patagonien war für uns der Besuch des Perito-Moreno-Gletschers. Wir sind extra frühmorgens los, um noch vor den Touristenbussen da zu sein. Wir standen allein auf einer Aussichtsplattform. Vor uns erhoben sich bis die zu 70 Meter hohe Eisstürme. Im Morgenlicht schimmerte das Eis bläulich.

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Türkisblaues Wasser und weißblau schimmerndes Eis. Dazwischen immer wieder das Knarren des Gletschers. Verena Leyendecker ist auf der Wetterweltreise mit ihrer Familie fasziniert von der mächtigen Kalbungsfront des Perito-Moreno-Gletschers im Süden Argentiniens.

Die Wüste Atacama

Der trockenste Ort der Erde

Die Atacama ist neben der Antarktis der trockenste Fleck der Erde. Im Örtchen Quillagua im Norden Chiles steht die Wetterstation mit dem wenigsten Niederschlag weltweit. So wurden von 1981-2019 nur 6,3 Liter pro Quadratmeter registriert. Wir haben uns sehr darauf gefreut, den Ort zu besuchen. Aufgrund unserer verfrühten Rückreise wegen der Corona-Pandemie war dies aber nicht mehr möglich. Immerhin sind wir auf unserem Weg nach Iquique mal kurz durch den Ort.

In Iquique ganz im Norden von Chile haben wir eine Forschungsstation zu sogenannten Nebelfängern besucht. In der Atacama gibt es zwar so gut wie keinen Regen, aber es gibt Nebel. Es wird versucht disen mit aufgespannten Netzen einzufangen.

Nebelfänger in der AtacamaNebelfänger in der Atacama-Wüste in der Nähe von Iquique. - Bild: Pablo Osses McIntyre

Die Klimabilanz unserer Reise

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Klimabilanz unserer Reise ist miserabel. Die von uns geplanten Flugstrecken summieren sich auf 51779 Kilometer. Dabei bereisen wir Strecken unter etwa 20 Stunden Fahrtzeit mit Bus/Auto und Bahn. Trotz des ökologischen Fußabdrucks sehen wir auch viel Positives am Reisen. Es erweitert den Horizont und fördert unter anderem den Respekt vor anderen Kulturen. Kompensieren wollen wir die Reise folgendermaßen:

  • Spende bei atmosfair

  • Aufforsten einer Wiese in Waldrandlage

  • Photovoltaikanlage

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