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2023 bricht Rekorde - Wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

16:05
31. Dezember 2023

2023 bricht Rekorde
Wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Warmjahr 2023Nicht die Spitzentemperaturen, sondern die landesweiten Mittelwerte haben das Jahr 2023 zum wärmsten Kalenderjahr seit Aufzeichnungsbeginn gemacht.

Das Jahr 2023 geht nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in die Wettergeschichte ein. Es ist das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Hierzulande war es auch das nasseste Jahr seit mehr als 15 Jahren. Das hat Folgen für die Natur.

Das Jahr 2023 hat Rekorde gebrochen. Es ist das wärmste Jahr in Deutschland seit 1881. Die Durchschnittstemperatur liegt nach jetzigem Stand bei 10,6 Grad, dies ist ein Zehntel Grad mehr als in den Jahren 2022 und 2018.

2023 ist das wärmste Jahr in Deutschland, jedenfalls seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.2023 ist das bisher wärmste Jahr in Deutschland gewesen, zumindest seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.

Vielen Menschen mag dieses Jahr als durchschnittlich erschienen sein, weil es vor allem im Frühjahr und Sommer - gefühlt - fast jeden Tag geregnet hat. Tatsächlich waren aber viele Monate überdurchschnittlich warm. Hier ein Überblick:

  • Im Januar lagen die Temperaturen rund zweieinhalb Grad über dem Klimamittel.

  • Der März war trotz sehr viel Regen deutlich wärmer als im Mittel der Jahre.

  • Der Juni war der viertwärmste seit 1993.

  • Der Sommer gehörte zu den fünf wärmsten der vergangenen 30 Jahre.

  • Der September stellte einen neuen Temperaturrekord auf.

  • Der Herbst war der wärmste seit 2007.

  • Auch der Dezember wird nach aktuellem Stand überdurchschnittlich mild ausfallen.

Im Winter gab es nur kurze kalte Phasen mit Frost, sodass das Temperaturmittel insgesamt nur wenig gedämpft wurde. Auch im Herbst traten nur wenige Frostnächte auf.

Erst Ende November und Anfang Dezember herrschte für rund eine Woche in Deutschland zumindest gebietsweise auch Dauerfrost.

Nassestes Jahr seit 2007

Das Wetterjahr 2023 geht auch als besonders nasses Jahr in die Geschichte ein. Besonders verregnet waren der Frühling, der Oktober, der November und der Dezember.

Die Jahresniederschlagssumme knackte Ende Dezember die Marke von 960 Litern pro Quadratmeter und übertraf damit den Wert von 2017 deutlich. Damit ist dieses Jahr das niederschlagsreichste seit 2007.

In der Summe kamen bisher rund 960 Liter pro Quadratmeter zusammen (Stand 28.12.2023).In der Summe kamen im Deutschlandmittel im Jahr 2023 bisher rund 960 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen (Stand 28.12.2023). Nicht ausgeschlossen ist, dass der Wert von 2007 übertroffen wird.

Zum Vergleich: Im Dürrejahr 2018 kamen im Flächenmittel deutschlandweit rund 300 Liter pro Quadratmeter weniger zusammen.

Das Dürrejahr 2018 im RückblickMehr erfahren

Besonders in den nördlichen Mittelgebirgen und im Nordwesten fielen 50 bis 75 Prozent mehr Niederschlag als im Klimamittel. Gebietsweise wurden dort mehr als 1000 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Im Südschwarzwald und am Alpenrand fielen sogar verbreitet mehr als 2000 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Segen für die Natur

Eine längere Dürre blieb in diesem Jahr aus. Nach den ergiebigen Regenfällen seit Oktober sind die Böden fast überall wassergesättigt, zumindest in den oberen Bodenschichten. Aber auch in tieferen Schichten ist die Feuchtesituation inzwischen weitaus entspannter als in den Vorjahren.

NässeNach ergiebigen Regenfällen waren die Böden oberflächennah vielerorts schon zum Herbstende mit Wasser gesättigt.

Nur in einigen Regionen Süd- und Ostdeutschlands sind die Böden in der Tiefe immer noch vergleichsweise trocken. Auch die Grundwasserstände haben noch längst nicht überall wieder ihr langjähriges Durchschnittsniveau erreicht.

Ob und wie schnell das Grundwasser auf die gefallenen Niederschläge reagiert, hängt von vielen Faktoren ab, wie im folgenden Beitrag erläutert wird:

Haben wir nun genug Wasser?Mehr erfahren

Oft macht sich der Niederschlag erst im nächsten Frühjahr oder noch später bemerkbar. Von Region zu Region kann dies je nach Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich sein. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Startbedingungen für die Vegetation im kommenden Frühjahr jedoch mit Abstand besser.

Warmer Atlantik spielt Hauptrolle

Für das außergewöhnlich nasse Jahr lässt sich eine Hauptursache ausmachen: Ein besonders warmer Atlantischer Ozean. Schon seit dem Frühjahr ist das Oberflächenwasser im Nordatlantik durchgängig rekordwarm.

Durch die daraus resultierende höhere Verdunstung und die wärmere Luft nehmen auch die Tiefdruckgebiete über dem Wasser deutlich mehr Feuchtigkeit auf.

Entlang ihrer Zugbahn, die in diesem Jahr häufig von Frankreich bis in die Nordwesthälfte Deutschlands verlief, konnten die Tiefs vor allem seit dem Herbst überdurchschnittlich viel Regen hinterlassen.

Weltweit wärmstes Jahr

2023 war nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus auch weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die globalen Durchschnittstemperaturen liegen 1,46 Grad über der vorindustriellen Referenzperiode von 1850 bis 1900. 2023 war bisher 0,13 Grad wärmer als die ersten elf Monate des bisherigen Rekordjahres 2016.

Vulkanausbruch mit KlimafolgenLesen Sie auch

Neben dem menschengemachten Klimawandel und dem Wetterphänomen El Niño gibt es weitere Gründe für diese Erwärmung. Als eine Ursache wird ein Vulkanausbruch im Pazifik im Jahr 2022 vermutet.

Damals hatte ein Unterwasservulkan in der Südsee bei Tonga riesige Mengen Wasserdampf in die Stratosphäre, eine höhere Schicht der Atmosphäre, katapultiert. Wasserdampf gilt als wichtigstes Treibhausgas der Erde.

Wie sich dieser Ausbruch auf das Klima auswirken könnte, erklärt Verena Leyendecker im Video.

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