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Winter 1962/63 - Spezial

Der Extrem-Winter 1962/63

Flugzeuge auf dem Bodensee

Auch im Februar sind alle Flüsse und Kanäle mit festem Eis bedeckt und unpassierbar. Sogar auf der Nordsee werden große Treibeisfelder gesichtet, die Seewassertemperatur ist auf minus 1 Grad gesunken. Die Ostsee ist komplett mit Eis bedeckt. Im Alpenraum frieren alle großen Seen zu, auf dem Bodensee kann man am 12. Februar erstmals seit 1830 wieder die so genannte Eisprozession halten. Hierbei wird eine Büste des heiligen Johannes vom Hagnau auf der deutschen Seite quer über den zugefrorenen See nach Münsterlingen in der Schweiz gebracht.

Die Wurzeln der Bodensee-Prozession von Hagnau nach Münsterlingen während einer "Seegefrörni" reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Bild: dpa

Ende Februar starten und landen sogar Flugzeuge auf dem Bodensee, zehntausende Menschen wagen eine Überquerung der gewaltigen Eisfläche oder vergnügen sich mit Schlittschuhen. Anfang März schwächelt der Winter dann endlich. Die zunehmende Kraft der Sonne lässt die Temperaturen tagsüber wieder über den Gefrierpunkt steigen. Schließlich dreht der Wind auf Südwest und deutlich mildere Luft bringt Regen und das lang ersehnte massive Tauwetter. Dies führt allerdings zu Überschwemmungen, da der hart gefrorene Boden kein Wasser aufnehmen kann.

Ein Sportflugzeug startet im Februar 1963 vom Titisee im Schwarzwald. Im Februar ist die Eisdecke auf den meisten Gewässern so dick, dass sie mühelos schwere Lasten tragen kann. Bild: dpa

Das Besondere am Winter 1962/63 war die extreme Länge seiner Kälteperioden und das fast völlige Fehlen von Tauwetter. Dadurch kühlten sich die Wasserflächen der großen Seen und Flüsse sowie die Küstengewässer so weit ab, dass sich überall dickes Eis bildete. In den meisten Regionen im Flachland lag von Mitte Dezember bis in den März hinein durchgehend Schnee, in den Mittelgebirgen wurde es sogar schon im November weiß. Vielerorts türmten sich die Schneemassen zu meterhohen Verwehungen auf, die oft wochenlang Straßen und Schienen blockierten.

Lesen Sie mehr im letzten Teil: Ist das auch heute noch möglich?

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