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Freitag, 28.02.2014

Nach starker Sonneneruption:

Helles Polarlicht in Deutschland

Eine der stärksten Sonneneruptionen der letzten Jahre hat über Teilen Europas spektakuläre Polarlichter ausgelöst. Auch im Norden Deutschlands waren die farbigen Lichtbänder am Nachthimmel zu sehen.

Glühender Himmel über der Ostsee bei Kiel: Ein so genannter geomagnetischer Sturm malte leuchtend rote Vorhänge und grüne Bänder aus Licht in den Nachthimmel über Norddeutschland. Bildquelle: Carsten Jonas

Polarlichter entstehen, wenn die elektrisch geladene Teilchenwolke einer Sonneneruption auf das Magnetfeld der Erde trifft. Die Teilchen werden entlang der Magnetfeldlinien größtenteils um die Erde herum gelenkt und richten keinen Schaden an. In den polnahen Gebieten der Erde dringen sie dagegen mit den Magnetfeldlinien tief in die Atmosphäre ein, wo ihre Energie die Luftmoleküle zum Leuchten anregt. Dieses Leuchten wird in Gestalt mehr oder weniger farbenprächtiger Polarlichter sichtbar. Astronomen sprechen von einem geomagnetischen Sturm.

So sah das Sonnenobservatorium SDO der NASA die gewaltige Plasmaeruption Anfang der Woche: Ein so genannter Megaflare schleuderte eine riesige Teilchenwolke ins All. Bildquelle: NASA

Das Polarlicht der vergangenen Nacht war über weiten Teilen Europas zu sehen, wo nicht Wolken den Blick in den Himmel trübten. Verursacht wurde es vom "Streifschuss" eines der stärksten Sonnenausbrüche der letzten Jahre, obwohl die Hauptwucht der solaren Teilchenwolke die Erde verfehlte. Hätte sie die Erde voll getroffen, wäre es wahrscheinlich auch zu erheblichen Störungen bei der Satellitennavigation und im Funkverkehr gekommen. Starke Magnetstürme haben in der Vergangenheit auch schon folgenschwere Kurzschlüsse im Stromnetz ausgelöst.

Auch in den kommenden Tagen bleibt die Aktivität auf der Sonne hoch und es ist mit weiteren starken Ausbrüchen zu rechnen. Mit etwas Glück kann man also - sofern das Wetter mitspielt - auch in den nächsten Nächten Polarlichter beobachten. Eine genaue Vorhersage von Polarlichtern ist indessen kaum möglich, denn das Magnetstürme auslösende "Weltraumwetter" ist noch weitaus schwieriger zu berechnen, als unser irdisches Wetter.

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