Die ersten Bilder des neuen James Webb-Weltraumteleskops der NASA zeigen den bisher schärfsten und tiefsten Blick ins All. Damit beginnt eine neue Ära der Astronomie.
Die von der NASA jetzt veröffentlichten ersten Bilder des James Webb Weltraumteleskops (JWST) sind die höchstauflösenden Infrarotbilder des Alls, die jemals aufgenommen wurden. Sie geben nicht nur Aufschluss darüber, wie die ältesten und fernsten Galaxien vor über 13 Milliarden Jahren ausgesehen haben, sondern auch über die chemischen Elemente der beobachteten Gestirne.
So können selbst in den fernsten Galaxien Elemente wie Sauerstoff, Wasserstoff und Neon beobachtet werden. Die Aufnahmen des Teleskops enthüllen sogar die Zusammensetzung der Atmosphäre von Exoplaneten, Planeten, die um andere Sterne kreisen. Das JWST liefert zudem ganz neue Einblicke in die elementaren Vorgänge, die zu Geburt und Tod von Sternen und ganzen Galaxien führen.
Quantensprung in der Aufnahmetechnik
Der Bau des Teleskops dauerte 2 Jahrzehnte. Nun soll das JWST mindestens ein Jahrzehnt lang in Betrieb bleiben. Die Forscher gehen sogar davon aus, dass es noch mindestens 20 Jahre lang ins All blicken kann. Auch die Mission seines Vorgängers, des berühmten Weltraumteleskops Hubble (HST) übertraf alle Erwartungen. Hubble liefert seit mehr als 30 Jahren Bilder aus den Tiefen des Alls.
Die Brillanz der Aufnahmen des neuen JWST übertreffen die Bilder von Hubble allerdings um ein Vielfaches und stellen einen wahren Quantensprung in der Aufnahmetechnik dar. Sie verschieben die Grenzen des sichtbaren Universums auf mehr als 13 Milliarden Lichtjahre, einem Zeitpunkt nur wenige hundert Millionen Jahre nach Ende des sogenannten "dunklen Zeitalters".
Reise zu den Anfängen des Alls
Nach derzeitigem Kenntnisstand war es im Universum in den ersten 200 bis 300 Millionen Jahren nach dem Urknall völlig dunkel. Erst nachdem die ersten Sterne gezündet hatten, zerbliesen ihre Sternenwinde die dichten Staubwolken und machten das Weltall durchlässig für Licht.