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Unwetter über Deutschland: Hagel, Überschwemmungen und umgestürzte Bäume

20:10
22. Juni 2023

Unwetter über Deutschland
Riesiger Hagel und umgestürzte Bäume

Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen haben in Deutschland große Schäden angerichtet. Zunächst wüteten schwere Gewitter am Donnerstag in Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. In der Nacht waren dann die östlichen Landesteile von Überflutungen und Schlammmassen betroffen. In zwei Fällen besteht sogar Tornadoverdacht.

Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und vollgelaufene Keller: Über Nordhessen ist am Donnerstagnachmittag ein schweres Unwetter gezogen. Betroffen vom Hagelsturm war auch die Region Kassel.

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg bildete sich während des Unwetters möglicherweise ein Tornado. Dies wird derzeit noch untersucht. Das Unwetter hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

Auch im Ort Okriftel am Main im Rhein-Main-Gebiet gibt es einen Tornadoverdacht. Dort stürzten zahlreiche Bäume um, teilweise auf Häuser und Autos. Ziegel fielen von Dächern. Bei einer Autowerkstatt deckte der Wind sogar ein ganzes Dach ab. Dieses flog auf eine stark befahrene Straße.

Riesiger Hagel und heftige Böen

Im Kasseler Umland waren die Hagelkörner bis zu 5 Zentimeter groß. In der Stadt selbst standen Straßen unter Wasser. Der Nahverkehr war vorübergehend eingestellt. Anschließend zog das Unwetter weiter nach Niedersachsen und erreichte unter anderem Göttingen. Auch dort setzte Starkregen Keller unter Wasser.

Hunderte Einsätze zählte allein die Feuerwehr der niedersächsischen Stadt Braunschweig. Videos zeigen, wie Straßen unter Wasser standen und auch Geschäfte geflutet wurden. Straßenbahnen und Autos steckten fest. Auf der Autobahn 66 nahe Frankfurt riss ein heftiges Gewitter an beiden Fahrbahnseiten Bäume um. Die Feuerwehr in Hessens größter Stadt war auch wegen unzähliger Notrufe im Dauereinsatz.

Zuvor hatten bereits Unwetter Teile von Rheinland-Pfalz erfasst, besonders den Westerwald und den Hunsrück. Dort lagen umgestürzte Bäume auf Straßen und Häuser wurden beschädigt.

Bahnstrecken gesperrt

Die Bahnstrecke zwischen Fulda, Kassel und Göttingen wurde gesperrt. ICE- und IC-Züge aus Süden endeten in Frankfurt. Betroffen ist auch die Verbindung zwischen Bebra und Kassel. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn sei noch nicht abzusehen, wann die Strecken wieder befahrbar sind.

Die Strecke zwischen Berlin und Hamburg ist weiterhin gesperrt. Züge werden hier über Stendal umgeleitet und verspäten sich um etwa eine Stunde.

Die Strecke zwischen Braunschweig und Hildesheim kann ebenfalls nicht befahren werden. Züge in der Region werden umgeleitet und es kann zu Verspätungen kommen. In Teilen von NRW ist am Freitag mit einzelnen Ausfällen und Einschränkungen im Bahnverkehr zu rechnen. Derzeit betrifft dies die Zugstrecke zwischen Siegen und Letmathe.

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In der Nähe von Kassel kommt am Donnerstagnachmittag riesiger Hagel vom Himmel. - © dpa

Für gestrandete Fahrgäste stellte die Deutsche Bahn am Donnerstagabend in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung.

Wassermassen durch Starkregen

Abends und in der Nacht zum Freitag entluden sich in weiteren Regionen schwere Gewitter. Betroffen waren dann auch Thüringen und Sachsen-Anhalt, dort besonders der Harz. Wassermassen strömten durch Ortschaften und Hagelschlag hinterließ Schäden.

Auch in Nordhausen und Gera in Thüringen sowie Magdeburg, Havelberg und Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt richteten die Unwetter große Schäden an. Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller hielten Polizei und Feuerwehr auf Trab gehalten.

In Havelberg (Landkreis Stendal) schlug ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Der Schaden beträgt rund 50.000 Euro.

Über Süddeutschland entwickelten sich ebenfalls gebietsweise Unwetter. Im oberbayerischen Valley beispielsweise gingen golfballgroße Hagelkörner nieder.

Enorme Regenmengen

Örtlich kam durch die Unwetter immens viel Regen zusammen. Hier eine Auswahl von Regenmengen, die innerhalb von nur einer Stunde fielen:

  • 39,6 L/qm: Moringen (Niedersachsen)

  • 31,5 L/qm: Gilserberg (Hessen)

  • 31,2 L/qm: Oberhaching (Bayern)

  • 30,2 L/qm: Wolfsburg (Niedersachsen)

  • 27,8 L/qm: Wittenberg (Sachsen-Anhalt)

Am Freitagvormittag besteht vor allem noch die Gefahr von Starkregen. In der nördlichen Landesmitte sowie im Osten Deutschlands gibt es weitere kräftige Schauer. Im Tagesverlauf können sich auch Gewitter bilden. Wo es aktuell regnet und blitzt, sehen Sie jederzeit im WetterRadar:

WetterRadar-Bild mit starkem Regen und heftigen GewitternWetterRadar: Im Laufe des Vormittags zieht ein kräftiges Regenband über die nördliche Landesmitte ostwärts. Auch im Osten gibt es weitere starke Regengüsse, Gewitter können sich ebenfalls noch entwickeln.

Ganz im Westen lösen sich die Wolken langsam auf. Von dort setzt sich die Sonne allmählich wieder durch.

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