WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Klimawandel /

Studie: Mehr Dürren durch Klimawandel

12:37
10. Oktober 2022

Alle 20 statt 400 Jahre
Studie: Mehr Dürren durch Klimawandel

Die anhaltende Trockenheit im Sommer 2002 hinterlässt in vielen Regionen deutliche Spuren. Die anhaltende Trockenheit im Sommer 2022 hinterlässt in vielen Regionen deutliche Spuren.

Der Sommer 2022 geht als einer der heißesten und trockensten Sommer Europas in die Geschichte ein. Doch inwieweit ist der Klimawandel Ursache und mit was müssen wir zukünftig rechnen? Eine neue Studie gibt Aufschluss.

Dürre, Brände und Ernteausfälle: Der Sommer 2022 bleibt vielen mit seinen Hitzewellen und seiner lang anhaltenden Trockenheit in Erinnerung. Auf der gesamten Nordhalbkugel war er ungewöhnlich heiß und trocken. Doch trockene und heiße Sommer gab es auch schon früher einmal.

In einer nun von der der Initiative World Weather Attribution (WWA) veröffentlichten Studie haben Forschende mittels sogenannter Attributionsanalyse den Einfluss des Klimawandels auf Dürren herausgefiltert.

Dürre in Europa drei- bis viermal wahrscheinlicher

Die Graphik zeigt die Anomalien in der Wurzelzone (oben) und an der Erdoberfläche (unten) im Sommer 2022. duerreDie Graphik zeigt die Anomalien der Feuchte im Bereich der Pflanzenwurzeln (oben) und an der Erdoberfläche (unten) im Sommer 2022. - © World Weather Attribution

Demnach lagen die Temperaturen in Europa 1,7 Grad höher als es ohne Klimawandel der Fall gewesen wäre. Diese hohen Temperaturen verstärken die Verdunstung und sind die Hauptursache der Trockenheit in Europa.

Laut der Studie ist die Wahrscheinlichkeit einer Dürre in der Wurzelzone um das Drei- bis Vierfache erhöht. An der Erdoberfläche ist es sogar das Fünf- bis Sechsfache.

Niedrigwasser in Gewässern

+ 6

Gesamte Nordhalbkugel: Dürre alle 20 statt 400 Jahre

Auf der gesamten Nordhalbkugel hat sich die Wahrscheinlichkeit eines Dürresommers wie in diesem Jahr sogar verzwanzigfacht. Während ohne den menschengemachten Klimawandel alle 400 Jahre mit einer solchen Trockenheit zu rechnen ist, steigt die Häufigkeit nun auf alle 20 Jahre. Die Analysen zeigten auch, dass mit jeder weiteren Erwärmung, die Wahrscheinlichkeit für Dürren ansteigt.

Das ist Attributionsforschung

Mit Hilfe von Attributionsstudien lässt sich ausmachen, ob und inwieweit der vom Menschen verursachte Klimawandel für Wetterextreme verantwortlich ist. Forschende berechnen dabei zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen Wetterereignisses der heutigen Zeit mit Blick auf den Klimawandel und vergleichen dies mit Berechnungen des gleichen Wetterereignisses ohne den Einfluss des Klimawandels.

Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob ein einzelnes Wetterereignis mit dem Klimawandel wahrscheinlicher geworden ist, oder eben nicht. Die abstrakten Forschungsergebnisse lassen sich meist in recht einfachen Zahlen ausdrücken.

Demnach hat sich die Wahrscheinlichkeit für eine Flutkatastrophe wie 2021 aufgrund des menschengemachten Klimawandels um das 1,2- bis 9-fache erhöht.

Gewaltige Schäden nach Unwettern

+ 16
Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...